Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Abdulrazak Gurnah

Das versteinerte Herz

Roman. Nobelpreis für Literatur 2021

(4)
HardcoverNEU
26,00 [D] inkl. MwSt.
26,80 [A] | CHF 35,50 * (* empf. VK-Preis)
Benachrichtigungen aktiviert

In der Buchhandlung oder hier bestellen

Erstmals auf Deutsch: Gurnahs bewegender Coming-of-age-Roman über Verrat, Migration und die Suche nach dem Platz im Leben

Salim ist sieben und ein kleiner Träumer. Sein Leben ruht auf einigen scheinbar unerschütterlichen Säulen: der täglichen Routine von Schule und Koranunterricht, den geliebten Büchern und seinem angebeteten Onkel, der sich ihm – anders als sein Vater – nicht ständig entzieht. Aber es sind die 1970er-Jahre und folglich keine guten Zeiten für Träumer, denn der Geist des Wandels fegt über Sansibar. Plötzlich ist Salims Vater verschwunden und eine Revolution, Gewalt und Korruption erschüttern die Insel. Erst im Rückblick, als Teenager und Student, der sich seinen Weg durch die fremde und abweisende Stadt London bahnt, beginnt Salim zu begreifen, welche Schatten seine Familie in der Zeit des Umbruchs beherrschten. Salim sucht nach Antworten auf das, was damals geschah, und muss sich der Wahrheit über jene Menschen stellen, die ihm am nächsten standen.

So kraftvoll wie berührend schreibt Abdulrazak Gurnah über den Einfluss der Geschichte auf unser Leben und erschafft dabei Charaktere, die man so schnell nicht vergisst.

»Die Eleganz und Souveränität, mit der Gurnah schreibt, sein Verständnis dafür, wie leise, langsam und wiederholt ein Herz brechen kann, machen diesen Roman zu einer tiefen Quelle der Freude.« Guardian

»Eine Geschichte, die einmal mehr beweist, was für ein großartiger Erzähler der Literaturnobelpreisträger ist.«


DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Englischen von Eva Bonné
Originaltitel: Gravel Heart
Originalverlag: Bloomsbury, London 2017
Hardcover mit Schutzumschlag, 368 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-328-60267-5
Erschienen am  24. April 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Ein großartiger Roman über Scham, Schuld, Einsamkeit, Rassismus, zwischenmenschliche Beziehungen, Korruption und Klassenunterschiede

Von: Sedef.liest.querbeet

17.06.2024

Ein Roman, der zeigt wie das Schweigen in einer Familie, die nicht gesagten Worte, das Leben eines Einzelnen bestimmen können. Ein Roman, der mich tief getroffen hat und etwas hoffnungslos zurücklässt. "Mein Vater wollte mich nicht. Als ich das merkte, war ich noch ziemlich jung." Die Frage nach dem Warum wird Salim, damals sieben Jahre alt, noch jahrelang quälen und die Antwort darauf alles in einem anderen Licht erscheinen lassen. Salim wächst bei seiner Mutter in Sansibar auf, sein Leben ist geprägt von morgens Schule und nachmittags Koranunterricht. Seine wahre Leidenschaft jedoch gilt der Literatur, er verschlingt ein Buch nach dem anderen. Während er sich von seinem Vater im Stich gelassen fühlt, schaut er zu seinem Onkel Amir, der immer für ihn da war, auf. Dieser nimmt ihn später zum Studieren mit nach London, wo Salim die erste Liebe, aber auch tief verwurzelter Rassismus begegnen. Nach einem Streit mit seinem Onkel, wird er von diesem zurückgewiesen und mehrfach erniedrigt, sodass er sich nun allein durchschlagen muss und stark mit den Herausforderungen in dem fremden Land zu kämpfen hat. Mit seiner Mutter hält er über Briefe Kontakt, manche schickt er jedoch nie ab, weil sie voller Vorwürfe sind. Erst Jahre später reist er in seine Heimat zurück und erfährt, was seine Eltern und Amir ihm sein ganzes Leben lang verschwiegen haben... Der Autor schafft es, persönliche Schicksale mit den politischen Strukturen eines Landes zu verweben, die von Machtmissbrauch und Unterdrückung der Schwächeren stark profitierten. Ich habe Salim gerne auf seinem Weg begleitet, mich mit ihm gefreut, aber genauso mit ihm gelitten und mir wie er all diese Fragen gestellt. Durch seine kindliche Naivität musste ich ihn einfach direkt ins Herz schließen, obwohl er gleichzeitig manchmal total abgeklärt wirkt. Ein Junge, der zu schnell erwachsen werden musste und versuchte, die Anforderungen anderer zu erfüllen. Die Geschichte ist gut durchdacht und vielschichtig, sodass ich immer weiter lesen wollte. Dabei wirkt jedes Wort sorgfältig ausgewählt. Der Roman greift viele verschiedene Themen auf. Es geht um Scham, Schuld, Einsamkeit, Rassismus, zwischenmenschliche Beziehungen, Korruption und Klassenunterschiede. Ein versteinertes Herz habe ich letztlich bei keinem so richtig gesehen, aber ziemlich harte, die mich haben wütend werden lassen, und einige wirklich verzweifelte. Ich spreche gerne eine Leseempfehlung für diejenigen aus, die sich langsam entwickelnde, aber tiefgreifende Geschichten gerne lesen.

Lesen Sie weiter

Das versteinerte Herz

Von: Frau Lehmann liest

13.06.2024

Vor dem Nobelpreis kannte ich Abdulrazak Gurnah nicht. Wenn man sich daran erinnert, dass keine Übersetzung seiner Werke zu dem Zeitpunkt vorlag, auch nicht so verwunderlich. Inzwischen zählt er zu meinen liebsten Schriftstellern. Seine Bücher öffnen eine mir völlig unbekannte Welt, zeigen wie verschieden und doch gleich Menschen sind, unabhängig von Kultur und Herkunft, aber auch, welche tiefen Wunden Rassismus und Kolonialismus reissen und gerissen haben. Gurnahs Stil ist von ruhiger Eleganz und oft bemerkt man die Brisanz seiner Sätze erst einen Absatz weiter, stoppt und wird von der Wucht der Bedeutung überfahren. Auch "Das versteinerte Herz", die Geschichte des Jungen Salim, der das Zerbrechen der Ehe seiner Eltern nicht verwinden kann und erst nach dem Tod der Mutter das Geflecht aus Lügen und Schweigen durchbrechen kann, ist von trauriger Schönheit und eine erneute Aufarbeitung der Kolonialzeit und ihrer Folgen auf Sansibar. Ein feinfühliger Roman mit Protagonisten, die man so schnell nicht vergisst und der lange nachhallt. Literatur, die bleibt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.

Alle anzeigen

Vita

Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter »Paradise« (1994; dt. »Das verlorene Paradies«; nominiert für den Booker Prize), »By the Sea« (2001; »Ferne Gestade«; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), »Desertion« (2006; dt. »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und »Afterlives« (2020; dt. »Nachleben«; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur an der University of Kent. Er lebt in Canterbury. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Penguin Verlag.

Zum Autor

Eva Bonné

Eva Bonné übersetzt Literatur aus dem Englischen, u.a. von Rachel Cusk, Anne Enright, Michael Cunningham und Abdulrazak Gurnah. Sie wurde mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.

Zur Übersetzerin

Pressestimmen

»Gurnahs Prosa ist [… ] ganz unprätentiös, eindringlich, nachdenklich.«

»So einfach die Sprache und der Stil des Nobelpreisträgers auch erscheinen mögen - Gurnah zieht seine Leserschaft um so nachdrücklicher in seinen Roman mit hinein.«

»Der Ton seiner Romane ist leise, die Sprache unprätentiös. Und doch sind sie eine Wucht. […] Er schreibt Weltliteratur im besten Sinne.«

Falter, Sebastian Fasthuber (08. May 2024)

»Von all den Büchern […] die nicht in Zusammenhang mit der deutschen Kolonialherrschaft in Tansania stehen, ist Abdulrazak Gurnahs Roman ,Das versteinerte Herz‘ das ergreifendste, berührendste und zugleich politischste Werk.«

Mannheimer Morgen, Manfred Loimeier (04. May 2024)

»Ein großes Drama von enttäuschter Liebe, Verlust und Schuld.«

Stuttgarter Zeitung, Stefan Kister (04. May 2024)

»[...] eine ganz eigentümliche Stimme, leise, aber unbeirrbar in ihrer stillen Widersetzlichkeit und beharrlichen Kritik auch an allen neuen Kolonialismen.«

Salzburger Nachrichten, Sigrid Löffler (30. April 2024)

»Gurnahs Prosa ist ohne Schnörkel, sie moralisiert und wertet nicht. ,Das versteinerte Herz' ist eines dieser seltenen Bücher, die man in sich aufsaugt und niemals vergisst.«

Rheinische Post, Frank Dietschreit (28. April 2024)

»Auch in seinem neunten Roman bleibt er [Gurnah] der ungerührte, aber geduldige Chronist eines allfälligen Schicksals, und scharf bleibt sein Blick für die Heimsuchungen Salims.«

Süddeutsche Zeitung, Thomas Steinfeld (27. April 2024)

»[Ein] hochaktueller Roman, der Einblick in fremde Kulturen gibt, Perspektiven weitet und jetzt endlich auch in Deutschland entdeckt werden kann.«

Recklinghäuser Zeitung (27. April 2024)

»Eine Geschichte, die einmal mehr beweist, was für ein großartiger Erzähler Abdulrazak Gurnah ist.«

»,Das versteinerte Herz‘ ist eines dieser seltenen Bücher, die man in sich aufsaugt und niemals vergisst.«

Rheinische Post (21. May 2024)

»Abulrazak Gurnah […] erzählt die berührend-intensive Geschichte von Macht und Ohnmacht, von Selbstfindung und Familiengeheimnissen in seinem Roman ,Gravel Heart‘.«

Kölner Stadt-Anzeiger (25. May 2024)

»Zeitgeschichte im Brennglas einer Familie, Familiengeschichte als Spiegel von Historie – wie dies verwoben und vergegenwärtigt wird, das ist, Seite um Seite, Gurnah at his best.«

Badische Zeitung (25. May 2024)

»,Das versteinerte Herz‘ ist ein spannender, in seinem kontemplativen Ton aber nie reißerischer Roman, der vieles verbindet.«

»Abdulrazak Gurnah gelingt es, die menschlichen Tragödien und die politischen Turbulenzen der Sechzigerjahre kunstvoll zu verknüpfen.«

Oberösterreichische Nachrichten (05. June 2024)

Weitere Bücher des Autors