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Gerald Richter, Marian Kretschmer

Die sieben Leben des Stefan Heym (Graphic Novel)

(6)
Hardcover
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Das Leben der streitbaren Jahrhundertpersönlichkeit Stefan Heym – erstmals als Graphic Novel

Schon als Schüler schrieb Stefan Heym, der Sohn eines jüdischen Kaufmanns, politisch engagierte Gedichte. Dafür wurde er von den Nazis aus seiner Heimatstadt Chemnitz vertrieben. Nach dem Abitur in Berlin floh er über Prag in die USA, wo er eine Zeitung leitete und erste Romane verfasste. Nachdem er als Soldat der US Army mit Flugblättern gegen die Nationalsozialisten gekämpft hatte, musste er in der McCarthy-Ära auch seine neue Heimat verlassen. Er fand schließlich Zuflucht, aber auch Repressalien in der DDR. Bis zu seinem Tod 2001 ließ er sich niemals den Mund verbieten und blieb seinen Überzeugungen treu. Die vorliegende Graphic Novel zeichnet in expressiven Bildern und eindringlichen Texte Leben und Werk des bedeutenden deutschen Schriftstellers nach.

Das wechselvolle Leben dieses Leuchtturms der Zivilcourage ist gleichzeitig ein Spiegel des 20. Jahrhunderts – mit allen Höhen und Abgründen.

»Heym zählt zu den großen Autoren des 20. Jahrhunderts, der zwischen den Welten wanderte, der immer zwischen den Stühlen saß und der diesen unbequemen Platz als den ihm gemäßen letztlich schätzen gelernt hat.«

Westfälische Rundschau

ORIGINALAUSGABE
Hardcover, Halbleinen, 280 Seiten, 21,0 x 27,0 cm
vierfarbig
ISBN: 978-3-570-10471-2
Erschienen am  20. March 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Ein bewegender Lebenslauf

Von: Der Büchernarr

13.05.2024

Helmut Flieg wurde in unruhigen Zeiten ein Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 13.04.1913 geboren. Er war der Sohn einer einflussreichen Kaufmannsfamilie aus Chemnitz. Diese Graphic Novel berichtet von seinem Leben und seinen Erlebnissen aus allen unrühmlichen Perioden des 20. Jahrhunderts. Aus meinem geschützten und geborgenen Leben im Jahre 2024 ist es unvorstellbar, was dieser Mann alles durchgemacht hat. Die Graphic Novel heißt nicht umsonst »Die sieben Leben des Stefan Heym«, wobei in dieser Graphic Novel gar nicht so eindeutig beschrieben wird, welches die sieben Leben sind (die Graphic Novel hat neun Kapitel). Deshalb hier ein kurzer Abriss der sieben Leben, wie ich sie empfunden habe: Das erste Leben geborgen als kleines Kind und als Schüler in Chemnitz. Das zweite Leben als Emigrant in Prag. Das dritte Leben als Emigrant in den USA. Das vierte Leben als Soldat in der Armee der USA Das fünfte Leben in der Nachkriegszeit in den USA Das sechste Leben wieder als Emigrant in der DDR Das siebte Leben im wiedervereinigten Deutschland. In jedem dieser sieben Lebensstationen fühlt er sich als Journalist und arbeitet auch entsprechend. Er schreibt Romane, Essay und Gedichte, aber immer auch Texte für die unterschiedlichsten Interessengruppen. Aus heutiger Sicht würde man ihn als Aktivisten bezeichnen, der niemals Müde wurde, das Unrecht anzuprangern und als Journalist auf Missstände hinzuweisen. Ein solches Leben ist überaus komplex und kann sehr unübersichtlich sein. Hier fand ich sehr gut, wie dies in der Graphic Novel umgesetzt wurde. Ganz zu Anfang gibt es eine Legende, die darüber aufklärt, wie diese Biografie aufgebaut ist. Es wird deutlich gemacht, in welcher Zeit die dargestellten Szenen spielen, es werden geschichtliche Hintergründe beleuchtet und seine Lebensumstände beschrieben, es werden seine eigenen Texte kenntlich gemacht und es gibt natürlich die ganz normalen Sprechblasen. Als Angehöriger der jüdischen Glaubensgemeinschaft erfährt er immer wieder Gewalt gegen sich, nur weil er dieser Gemeinschaft angehört. Später erlebt er Verfolgung, weil er vermeintlich als Kommunist sein Unwesen treibt. Da ist es erstaunlich, wie er immer wieder Kraft schöpft und immer wieder sich gegen dieses Unrecht stemmt. Dieser bewegende Lebenslauf wird immer wieder durch expressionistische Bilder und Illustrationen untermalt. Der Expressionismus zeigt nicht immer im Detail die Ereignisse, sondern abstrahiert viel und überlässt es dem Betrachter, das passende Gesamtbild im Kopf entstehen zu lassen. Fazit Der Leser muss für diese biografische Graphic Novel in der passenden Stimmung sein. Es wird von viel Leid und Unrecht erzählt, das Stefan Heym widerfahren ist. Aber auch von seinem Willen, Lebensmut, sein Engagement für eine Gesellschaft, in der jeder seinen Platz findet. Der expressionistische Zeichenstil passt meines Erachtens sehr gut zu seinem Leben und zu dem, was er erlebt hat. Auf jeden Fall eine sehr außergewöhnliche und fordernde Graphic Novel.

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Wunderbare Graphic Novel eines bewegten Lebens

Von: Alexander Preuße

04.05.2024

Kurzversion Fest verwoben ist das Leben Stefan Heyms mit den Geschehnissen des Zwanzigsten Jahrhunderts. Dank der dramatischen Wendungen und Brüche ist der Buchtitel »Die sieben Leben des Stefan Heym« nicht übertrieben, die Graphic Novel zeichnet nach, was Heym durchlebt hat. Es geht immer politisch zu bei Heym. Seine Feuertaufe war ein Gedicht mit dem Titel »Exportgeschäft«, das ihm ein kleines Honorar und den Rauswurf aus seiner Schule eingetragen hat. Die erste Flucht führte nach Berlin, die zweite nach Prag, die nächste in die USA. Heym ist bis zu seiner Ankunft in Prag Helmut Flieg gewesen, danach ist sein Deckname Teil seiner Identität geworden. Zielsicher hat sich der Schriftsteller an jedem Ort mit den Autoritäten angelegt, was ihm in den USA in der schrecklichen McCarthy-Ära wiederum zur Flucht zwang. Die Graphic Novel erzählt mit den Worten Stefan Heyms, oft aus seinen Büchern, natürlich gekürzt und manchmal verändert, die persönliche Geschichte als Teil der Weltgeschichte. Die Illustration haben mir persönlich wunderbar gefallen, das Titelbild ganz besonders: der Einzelne in der Flut, dem Mahlstrom der Geschichte, in dem jeder Mensch letztlich ohnmächtig ist und scheitert.

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Vita

Gerald Richter wurde 1955 in Wingendorf/Sachsen geboren, er ist verheiratet und hat drei erwachsene Töchter. Als Architekt war er in der Denkmalpflege und im Schul- und Hochschulbau tätig. Seit 2011 engagiert er sich mit der Bürgerinitiative Aktion © in Sachsen für Frieden und Toleranz, wofür die Gruppe 2013 den Sächsischen Bürgerpreis und 2015 den Chemnitzer Friedenspreis erhielt. Er ist Initiator des Kunstprojektes Chemnitzer Schulen, in dem seit 2013 Tausende Kinder und Jugendliche Banner für den Chemnitzer Friedenstag gestalten, u.a. zu Zitaten von Stefan Heym. In Workshops arbeitet er gemeinsam mit Marian Kretschmer. Richter hat die vorliegende Graphic Novel konzipiert und betextet. Richter und Kretschmer wurden für Ihr Engagement 2021 mit dem Stefan-Heym-Förderpreis ausgezeichnet.

Zum Autor

Marian Kretschmer wurde 1983 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) geboren. Er ist Mitglied des sächsischen Künstlerbundes. Nach Aufenthalten in Baden und Zürich kehrte er 2015 nach Sachsen zurück und lebt seit 2022 mit seiner Familie in Waldenburg bei Chemnitz. Er arbeitet künstlerisch mit Kindern und Jugendlichen u.a. mit Texten von Stefan Heym. Hierbei ist die Idee zu diesem Buch entstanden. Seine Gemälde wurden bei zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Er zeichnete Comics und illustrierte Gedichte, Texte und Märchen sowie das Buch »Wunderland«. Er ist der Illustrator von »Die sieben Leben des Stefan Heym«.

Zum Autor

Pressestimmen

»Heyms Lebensleistung: Er ist ein Zeuge des Jahrhunderts, der sich nie auf die Zuschauerrolle beschränkt hat.«

Hamburger Abendblatt

»Die Graphic Novel [sticht] durch ihre ästhetische Qualität und ihre Komplexität heraus. Sie wird deshalb anspruchsvolle Jugendliche genauso überzeugen wie Erwachsene.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Johann Thöming (13. June 2024)

»Den Schöpfern dieser gewaltigen Bilder-Schrift gilt Hochachtung […].«

Freie Presse, Reiner Neubert (08. June 2024)