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Rezension zu
Die Frau, die frei sein wollte

Bewegend und nachdenklich stimmend.

Von: Elke König
10.12.2018

Inhaltsangabe: Ruhrgebiet 1979: Selma, 17 Jahre alt und Türkin mit Herz und Seele, steht kurz vor ihrer ersehnten Hochzeit mit Ismet, als ihr Leben aus den Fugen gerät. Orhan, Sohn von entlassenen Mitarbeitern ihres Vaters, kann sie in einem unverfänglichen Moment entführen und raubt ihr die Ehre, ihre Fröhlichkeit und die Lust zum Leben. Mit Gewalt herrscht er über sie, hält sie in der Wohnung gefangen und manipuliert sie in jeder Sekunde. Den Kontakt zu ihrer Familie lässt er nicht zu. Als sie ihre Tochter zur Welt bringt, weiß sie, dass sie handeln muss. Doch sie braucht dazu Hilfe. Mein Fazit: Meine Eltern haben früher nicht mit Geschichten gespart, wenn es um die türkischen Gastarbeiter ging. Sehr viele Vorurteile wurden geschürrt, aber vieles stimmte auch einfach – so im Nachhinein betrachtet. Inzwischen bin ich erwachsen und habe mir schon mein eigenes Bild über meine Mitmenschen gemacht, die türkische Wurzeln haben. Es sind durchweg positive Erfahrungen gewesen, dennoch ist immer ein Rest Vorsicht geblieben. Das, was Selma in ihrer Geschichte schildert, hätte aber durchaus auch jedem deutschen Mädchen passieren können, wenn es in einer ähnlichen Familienstruktur aufgewachsen wäre. Jungs durften alles und die Mädchen mussten ihre Tugend bis aufs Blut verteidigen. Welche zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit, die dort immer wieder geschildert wird und die Selma für sich auch so verinnerlicht hat. Die Geschichte ist bewegend, bestätigt das eine oder andere Klischee und Vorurteil, doch offenbahrt sich an manchen Stellen, das auch in anderen Kulturen nicht alles gedulded wird. Doch der Preis scheint dafür oftmals sehr hoch zu sein. Ich habe mit Selma gelitten, mich mit ihr gefreut und sie für ihren Mut und ihren Kampfeswillen bewundert. Es ist schon fast unmenschlich, was sie geleistet hat. Aber sie hat sich vom Schicksal nicht klein kriegen lassen. Es soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es mehr als nur schwer ist, aus so einer Situation auszubrechen. Mit überzeugten und nachdenklichen fünf Sternen kann ich das Buch sehr empfehlen. Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

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