Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Verrat

Blut ist eben doch nicht immer dicker als Wasser...

Von: nicigirl85
13.01.2019

Nachdem ich "Die Vergessenen" von der Autorin gelesen hatte, war klar dass ich bei der Schreibqualität auch ihr nächstes Werk lesen muss. Bei dem vorliegenden Buch haben wir nun zwar eine ganz andere Geschichte, die aber nicht minder spannend ist, sondern uns ebenfalls in die menschlichen Abgründe blicken lässt. In der Geschichte geht es um die drei Schwestern Pia, Nane und Birgit, deren Leben unterschiedlicher kaum gelaufen sein könnte. Während Pia ein glückliches Leben führt, hält sich Birgit gerade so über Wasser und Nane ist eben erst aus dem Gefängnis entlassen worden. Pia möchte zu ihrer Knastschwester keinen Kontakt, doch warum ist das so? Was passierte vor zwanzig Jahren wirklich, was die Schwestern so sehr entzweit hat? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich jede Figur für sich zu Beginn des Buches mochte, einfach weil alle sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen wirken. Mit Nane konnte ich mich dabei am meisten identifizieren. Leider hat sie mich bei ihren Männergeschichten doch sehr oft an eigene Erfahrungen und die von Freundinnen erinnert. Sicherlich ist sie psychisch gesehen nicht die Stabilste, aber wer kann es ihr verübeln bei den Erfahrungen, die sie machen musste? Pia mochte ich am Anfang richtig gern. Man genießt regelrecht mit ihr zusammen ihr gutes Leben. Dass es hinter der Fassade reichlich brodelt, merkt man erst im Verlauf der Handlung und erst da wird klar, dass Pia gar nicht so ist wie sie scheint. Birgit bleibt als Einzige der Schwestern etwas blass beschrieben, aber auch ihr Schicksal hat mich berührt. Man weiß nun mal nicht wo die Liebe hinfällt und ob man sich damit ins Unglück stürzt oder eben nicht. Der eigentliche Fall kristallisiert sich erst im Verlauf der Handlung raus, denn am Anfang ist gar nicht klar warum Nane eigentlich zwanzig Jahre ins Gefängnis musste. Der Autorin gelingt es in dem Buch vor allem Charaktere mit dunklen Geheimnissen zu schaffen und das so real, dass man genau deswegen eine Gänsehaut bekommt. Die Auflösung des Falls ist sehr strukturiert und stets nachvollziehbar. Zu keiner Zeit hatte ich Zweifel daran, dass es genauso und nicht anders passiert ist. Besonders ist zudem, dass die Abgründe hier innerhalb einer Familie stattfinden und man sich beim Lesen echt fragt, ob es einem auch so ergehen könnte oder ob die eigenen Familienmitglieder gefestigtere Charaktere sind? Fazit: Ein Roman, der mich sehr begeistern konnte und mir spannende Lesestunden im Urlaub verschafft hat. Ich spreche sehr gern eine Leseempfehlung dafür aus!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.