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Rezension zu
Die geheimen Leben der Schneiderin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Buch hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt

Von: Martina Wiegand
19.04.2019

Ich war voller Vorfreude und als das Buch endlich ankam, war ich sehr angetan von der angenehmen Haptik, dem Leinenrücken, den schönen Innenseiten sowie von dem farblich abgestimmten Lesebändchen. Nach wenigen Seiten des Lesens nahm die Freude jedoch stetig ab, während mein Unverständnis über die Hauptperson Jolie in gleichem Maße wuchs. Jolies Gedankengänge erscheinen mir oft konfus und völlig durcheinander und auch ihre sehr kritischen und harschen Beobachtungen über Geschwister, Eltern und Kunden sind mir völlig unverständlich. Jolie scheint zu lange schon alleine zu leben und ist wohl auch unfähig zu mehr oder wenigen tiefen und selbstlosen Beziehungen zu ihren Mitmenschen. Einzig zu ihrer erwachsenen Tochter scheint Jolie ein liebevolles Verhältnis zu pflegen und ihrem verstorbenen Bruder gegenüber, dessen Tod sie nie verwunden hat, empfindet sie tiefe Gefühle, die von großer Loyalität geprägt sind. Ihre demente Mutter im Pflegeheim besucht Jolie hingen offensichtlich nur aus Pflichtgefühl, denn auch hier fehlt es oft an Wärme und Verständnis im Umgang mit ihr. Jolie hat sich eine Art Traumwelt aufgebaut mit eigenen Regeln und Maßstäben, denen weder Kunden noch Familie gerecht werden können. Der Schreibstil des Buches plätschert so daher, mal holperig und dann wieder hüpfend. Insgesamt mochte ich die Geschichte nicht so sehr, weil sie für meinen Geschmack zu einseitig erzählt wird. Jegliche Hilfe oder Freundlichkeit, die der Hauptperson zuteil werden soll, wird kritisch hinterfragt oder manchmal gar zurückgewiesen. Es fällt mir schwer, mich auf diese Person einzulassen, deren Leben sich zwar gedanklich mit vielen Menschen und vielem Tra-Ra beschäftigt, die sich in der Realität dann aber doch immer wieder in ihre Geschichten flüchtet. Ich habe das Buch gelesen und bis zum Ende auf etwas gewartet, das dann aber doch nicht eingetreten ist. Zu behaupten, das Buch sei schlecht, wäre sicherlich falsch, jedoch hat es mich nicht gefesselt und ich werde es höchstwahrscheinlich nicht noch einmal lesen.

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