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Rezension zu
Love to share – Liebe ist die halbe Miete

Ernste Themen in einer herzerwärmenden Geschichte. Bitte CN beachten!

Von: SternchenBlau
04.08.2019

CN / CONTENT NOTE Bei „Love to share“ hat mir besonders gefallen, wie die Autorin Beth O’Leary in einen vermeintlich leichten Liebesroman ernste Themen einflicht. Aber gerade, weil das so unvorbereitet kommt - und weder Cover noch Klappentext einen Hinweis darauf geben – habe ich mich entschlossen eine CN / Content Note vorne anzustellen. Ich weiß, dass das manche Leser*innen diese als Spoiler empfinden. Die sollten dann einfach erst bei der nächsten Zwischenüberschrift weiterlesen. Die CN / Content Note bezieht sich auf: Emotionale Missbrauch / Gaslightning, Der Umgang damit ist durchaus stimmig, wie ich finde. Aber ohne Vorwarnung könnte es das unvorbereitete Leser*innen kalt erwischen. WUNDERSCHÖNE GESCHICHTE Tiffy sucht dringend eine neue Wohnung, weil sie bei ihrem Ex ausziehen muss, und das Geld ist knapp. (Und jeder weiß, dass der Londoner Wohnungsmarkt der Horror ist. Eine Bekannte hat 600 Pfund für ein Zimmer bezahlt mit Toilette und Dusche in Gemeinschaftsnutzung und sie hatte einen Münzautomaten, den sie füttern musste, bevor der Strom lief.) Also geht Tiffy ein ungewöhnliches Arrangement mit dem Palliativpfleger Leon ein und teilt Wohnung und Bett mit ihm: Sie bekommt Nachmittags und Nachts, er die Vormittags- und Nachmittagsstunden. Und ihre Kommunikation läuft Anfangs fast ausschließlich über Post-its. Das ergibt eine einerseits sehr moderne, ungewöhnliche Form des „Briefromans“, andererseits sind Post-its schon fast wieder anachronistisch, auf alle Fälle sehr analog und liebenswert. Die Geschichte wechselt dann die Sichtweisen der beiden ab. STÄRKEN UND SCHWÄCHEN DES BUCHES Zu Beginn wollte ich eigentlich nur eine paar Seiten zum Einschlafen lesen, bin aber wirklich sehr gut in „Love to share“ reingekommen. Mir gefällt die Mischung aus Leichtigkeit und ernsten Themen, ohne, dass es pathetisch werden würde, obwohl mich „Gefühlvolles" sonst oft schnell langweilt. Und die Informationsvermittlung baut echt Spannung auf! Mir gefallen die vielen Nebenfiguren und -handlungen, gerade die ernste Geschichte mit Leons Bruder (ich will nicht zu viel spoilern). Und die Hauptfiguren sind mir total schnell ans Herz gewachsen. Besonders Tiffys Faible für DIY und ungewöhnliche Klamotten lässt sie charmant und liebenswert werden. Nur ist mir Tiffy an zwei, drei Stellen etwas zu naiv. Wer weiß denn nicht, was eine Strafverteidigerin macht? Das ist besonders schade, weil ein unbedarfter Leser, der sich mit emotionalen Missbrauch noch nie beschäftigt hat, vielleicht meinen könnte, das eine hinge mit dem anderen zusammen. Einige Stellen sind mir zu ausladend beschrieben, gerade ab der Hälfte. Manche der Hindernisse zwischen Tiffy und Leon sind total stimmig gebaut und beschrieben, aber nachdem beim Lesen absolut klar ist, dass die beiden sich mögen, geht es schon sehr langsam voran. Und da bremsen dann auch die vielen Figuren. Was mich aber besonders gefreut hat: Leon und Tiffys Freunde helfen Tiffy zwar, mit ihrem Trauma umzugehen, aber sie ist eben keine „Damsell in Distress“, die vom Kerl gerettet wird, sondern schafft das selbst. Hier geht es um das Wiedererlangen von Selbstermächtigung. Das wird auch einige Male thematisiert. FAZIT Für die ernsten Themen in einer herzerwärmenden Geschichte vergebe ich gerne vier von fünf Sternen. Bitte CN beachten! Ein schönes Debüt zum #frauenlesen, auch, wenn die eine oder andere Kürzung noch gut getan hätte, aber ansonsten, angenehme Lesestunden.

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