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Rezension zu
Das Erbe

Das Schwanenhaus

Von: Ele
24.11.2019

Das Erbe, Roman von Ellen Sandberg, 503 Seiten, erschienen im Penguin Verlag Dinge, die uns nicht gehören. Vergangenheit, der wir nicht entkommen. Mona Lang ist über Nacht reich. Sie hat ein großes Haus in München, von ihrer Großtante Klara geerbt. Aber sie kann sich nicht so richtig daran freuen, es gibt Menschen, die ihr das Glück nicht gönnen, z.B. ihre eigene Familie. Als Mona Unterlagen findet, dass das Haus evtl. unrechtmäßig in den Besitz von Klaras Familie gekommen sein könnte überlegt die Bauzeichnerin, wie sie das Unrecht das in den Naziwirren geschah, wieder gutmachen könnte. Das Buch hat mir wieder, wie auch die Vorgänger der Autorin, bestens unterhalten. Sandberg besticht erneut durch ihre Art, das Geschehen, wie auch handelnde Personen und das Setting so gut zu beschreiben, dass das Buch wie ein Film im Kopf des Lesenden abläuft. Ich bin der Meinung, dass sich alle Bücher der Schriftstellerin hervorragend als Filmgrundlage eignen. Dieser Roman teilt sich in drei Erzählstränge und in zwei Zeitebenen, der Leser muss sich sehr konzentrieren um dem Geschehen lückenlos folgen zu können. Dadurch, dass die Kapitel mit einer Person und Jahreszahl versehen ist, lässt dich das auch bewerkstelligen. Ein flüssiger, bildmalerischer Erzählstil lebhafte Dialoge und kursiv gedruckte Gedanken, Tagebucheinträge und Briefe, beleben das Geschriebene und haben mich nur so durch das Buch eilen lassen. Ungern habe ich das Werk aus der Hand gelegt, denn dann kreisten meine Gedanken stets darum, wie sich der Roman wohl zum Schluss auflöst. Spannung ist von den ersten Zeilen an vorhanden, die sich aufbaut und am Ende in einem furiosen Schluss mündet. Die emotionale Erzählung hat mich sehr berührt, das Schicksal von Klaras Freundin Mirjam ist mir nahe gegangen. Die Selbstlosigkeit der Protagonistin ist echt und glaubhaft geschildert. Die handelnden Charaktere agierten nachvollziehbar. Wenige sind mir lieb geworden z.B. Mirjam, Mona oder Oliver Sander, andere hab ich nicht so recht einordnen können, Bernd, Klara und Tim/Charlie und einige habe ich regelrecht gehasst Heike, Sabine und Monas Eltern z.B. In der Hälfte des Buches hatte ich einmal kurz Schwierigkeiten, um die Person „Tim“ und das „Karlchen“, die aber sehr schnell ausgeräumt wurden. Doch die vorhergehenden Bücher der Autorin haben mich noch ein wenig mehr mitgenommen und über die Lektüre hinaus gedanklich nicht losgelassen. Der Leser bekommt in diesem Buch auch für danach noch einiges mit. Auf den letzten Seiten befindet sich eine Erklärung über die Vorgehensweise der Rückerstattung von Immobilien und Vermögen aufgrund von Verfolgung während des Nationalsozialismus, das war interessant, die chronologische Aufstellung der Gräueltaten und Schikanen gegen die jüdische Bevölkerung von 1933 bis Ende des 2. Weltkriegs , war sehr informativ und hat mich traurig gemacht. Insgesamt kann ich das Buch von Ellen Sandberg nur empfehlen, ein wenig schwächer als die Vorgängerbände. 4,5 von 5 Sternen.

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