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Rezension zu
Neuschnee

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kennst Du deine wahren Freunde? - Tiefgründig, düster, erschreckend

Von: Seehase1977
19.02.2020

Es soll das Highlight zum Jahreswechsel werden. Neun Freunde verbringen die Tage in einem abgelegenen Resort tief in den schottischen Highlands. Feiern, Spaß haben und die Gesellschaft untereinander genießen, das ist das große Ziel. Doch in der Gruppe schwelt und knistert es unterschwellig und was ein unbeschwerter Ausflug hätte werden sollen, wird bald zum Albtraum. Heftiger Schneefall schneidet das Anwesen von der Außenwelt ab, es gibt Gerüchte von einem umherstreifenden Serienmörder. Die Situation eskaliert, als einer der anwesenden Personen im Gelände des Resorts tot aufgefunden wird… Meine Meinung: Es war das Setting, das mich bei „Neuschnee“ von Lucy Foley angesprochen hat. Ein Thriller, der in den verschneiten, abgeschiedenen, schottischen Highlands spielt und eine Leiche präsentiert, deren Mörder nicht weit weg sein kann. Doch zu allererst machte sich Enttäuschung breit, denn ein Thriller ist die Story für mich definitiv nicht. Am Ende haben mich die intensiven Beschreibungen der einzelnen Figuren gefesselt, die aufzeigen, dass nichts so ist, wie es nach außen scheint. Eher schleppend war für mich der Einstieg in die Geschichte. Harmlos, unspektakulär und wenig fesselnd wird der Beginn der Reise beschrieben, die Landschaft und die Location. Erst nach und nach werden die einzelnen Personen der Clique vorgestellt und bekommen in einzelnen Abschnitten und Kapiteln eine Stimme. Langsam kristallisiert sich heraus, dass die Freundschaft unter den Figuren keineswegs so eng und toll ist, wie sie sich alle gegenseitig vorzumachen versuchen. Neid, Lügen, Egoismus, Hochmut und Hass schwelen unter der Oberfläche, eine gefährliche Mixtur. Lange plätschert die Erzählung vor sich hin, Gott sei Dank hat Lucy Foley einen flüssigen und unterhaltsamen Schreibstil, denn Spannung sucht man erstmal vergebens, auch wenn der Blick in die Psyche der Protagonisten absolut interessant und kurzweilig gestaltet ist. Die Frage, die den Leser umtreibt: Wer ist denn nun das Opfer, wer der Täter? Jeder könnte es sein, jeder hat auf irgendeine Weise ein Motiv, aber auch jeder verbirgt genug dunkle Geheimnisse, um am Ende die Leiche zu sein. Irgendwie hatte ich jeden einzelnen der Anwesenden mindestens einmal in Verdacht. Die durchaus überraschende Aufklärung erfolgt erst kurz vor Schluss, was das letzte Drittel des Buches wirklich spannend macht! Wenn man die Enttäuschung, dass es sich hier nicht um einen Thriller in dem Sinne handelt bei Seite schieben kann, dann bekommt man eine ganz gute, interessante, Story, die tief in die Psyche der einzelnen, fast durchweg unsympathischen Protagonisten blicken lässt. Mein Fazit: Ein eher ruhiger, unblutiger Thriller, der meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, mich aber auch nicht völlig enttäuscht hat. Eine Story mit einem atmosphärischen Setting und interessanten Protagonisten und einem Mordfall, der erst ganz am Ende seine Aufklärung findet.

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