Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Mädchen aus Glas

Elisas berührende, zunächst holperige Liebesgeschichte unter dem doppelten Damoklesschwert: ihre unberechenbare Erkrankung und der drohende erste Weltkrieg

Von: Natali Bergen
18.05.2020

Schon das Cover springt einen an und lässt sie vermuten: Die wunderbare Liebesgeschichte, die zunächst die Rahmenhandlung vorzugeben scheint. Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts. Elisa, junges, hübsches Mädchen aus reichem Haus, leidet unter der seltenen und noch wenig bekannten Glasknochenkrankheit und kann ihr Zuhause kaum verlassen. Ihr Arzt Wilhelm erwidert wohl ihre Liebe, muss aber verzweifelt mit ansehen, wie Elisa in die arrangierte Ehe mit Louis, einem Lebemann und Draufgänger, geschickt wird. Während sich die beiden frisch gebackenen Eheleute zunächst mit starker Abneigung begegnen, kommen sie sich durch verschiedene Umstände näher und lernen einander doch lieben. Louis und Wilhelm werden nach Ausbruch des ersten Weltkriegs unabhängig voneinander an die Front geschickt. Louis wird schwer verwundet. Elisa beweist ebenso große Stärke wie das Band der Liebe, das sie mit Louis verbindet. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, der Spannungsbogen ist gut gelungen, die Liebesgeschichte schien zwar etwas vorhersehbar, war es dann aber doch nicht. Sehr gut gefallen hat mir die Entwicklung der Protagonistin von dem abhängigen, kranken Mädchen, das dann auch noch eine Vernunftehe eingehen muss, in eine starke, für ihre Liebe und Unabhängigkeit kämpfende junge Frau, die sich dann (endlich) auch für Sinnlichkeit und Erotik interessiert. Von letzterer hätte ich gerne ein bisschen mehr gehabt, die Liebesszenen waren ein bisschen zu "brav" für meinen Geschmack. In ihren Bann gezogen haben mich die präzisen, gerne blumigen Beschreibungen der damaligen gesellschaftlichen Bälle und der dort getragenen Mode. Hier fühlte ich mich ganz im Element der damaligen Zeit und konnte mir die Begebenheiten bildhaft vorstellen. Da ich einen medizinischen Hintergrund habe, kam mir jedoch einiges etwas oberflächlich vor. Sowohl die Beschreibung der Kriegsverletzungen, als auch die Glasknochenkrankheit als solche. Über letztere war wenig bekannt, aber es kam mir etwas unwirklich vor, dass Elisa anfangs ständig mit Verletzungen und Brüchen zu kämpfen hatte und später, nachdem sie ein "normales" und eher turbulentes Leben "draußen" führte, nie wieder darunter zu leiden hatte. Der historische Hintergrund hätte mehr ausgeführt werden können, war nur angerissen. Ich würde das Buch weiterempfehlen, der Unterhaltungswert ist hoch und es liest sich sehr flüssig. Das Buch vermittelt Werte wie Beständigkeit, Nachsicht und die Kunst des Verzeihens und zwar ohne den erhobenen Zeigefinger! Last but not least sind einige Tippfehler drin, die ich mir leider nicht angestrichen habe, da ich das Buch als ebook gelesen habe....

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.