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Rezension zu
Das Mädchen aus Glas

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine romantische Liebesgeschichte Anfang des 20. Jahrhunderts - Achtung! Spoiler

Von: Kindder80er
27.05.2020

Die Hauptfigur der Geschichte ist Elisa, eine junge Frau aus der besseren Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts, die an der seltenen Glasknochenkrankheit leidet und daher von ihren Eltern in einem goldenen Käfig gefangen gehalten wird. Durch die ständige Angst der übervorsorglichen Mutter, hat Elisa ihr Elternhaus seit ihrem 7. Lebensjahr nicht mehr verlassen dürfen. Aufgrund dessen sind ihr die normalen alltäglichen Dinge und Unternehmungen verwehrt und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben unmöglich. Den einzigen Freund den Elisa hat, ist der sie behandelnde junge Arzt Wilhelm, der gleichzeitig auch Elisas Herz erobert hat. Elisas Vater, ein Schokoladenfabrikant, sorgt sich um die Zukunft bzw. die Versorgung seiner kranken Tochter, jedoch noch mehr um die seines Unternehmens. So erscheint ihm eine arrangierte Hochzeit seiner Tochter mit dem Sohn eines Bankiers als perfekte Lösung. Der auserwählte Bankiers Sohn, Louis, gilt allgemein als Frauenheld, der keinerlei beruflichen Tätigkeit nachgeht, sondern durch das Geld seines Vaters ein Dasein eines Lebemanns führen kann. Eine Ehe dieser beiden völlig unterschiedlichen Charaktere scheint zum Scheitern verurteilt. Zu Beginn der Ehe könnte das Verhältnis zwischen Elisa und Louis nicht schlechter sein. Sie ist angewidert von seiner Arroganz und seiner rücksichtslosen Lebensweise. Er ist wütend über das Arrangement seines Vaters, welches ihn in seinem bisherigen frivolen Leben einschränkt. Während Elisa versucht, sich wenigstens in der restlichen Familie ihres Mannes einzuleben und mit allem zu arrangieren, zeigt Louis keinerlei Interesse oder Rücksichtnahme und frönt beispielsweise weiter seiner Affäre mit einem jungen Mädchen. Nach verschiedenen Ereignissen, ob positiver oder negativer Natur, und auf die Dauer der Zeit, nähern sich die beiden trotz aller Widrigkeiten an, bis nach und nach das zarte Pflänzchen von Zuneigung wächst, welches letztendlich in eine unendliche Liebe mündet. Es war spannend mitzuerleben, wie die beiden, trotz anfänglicher Gegenwehr, zueinander gefunden haben und auch schlimme Umstände und Erlebnisse, wie den ersten Weltkrieg, die Vaterschaft Louis mit seiner Affäre etc., diese Liebe nicht zerstören konnte. Die Geschichte eines Liebesromans ist meist vorhersehbar, so dass sie sich lediglich durch die unterschiedlichen Wendungen und durch ein glückliches oder trauriges Ende unterscheidet. Dieser Liebesroman behandelt jedoch nicht nur die üblichen Klischees, sondern hat zusätzlich eine interessante Geschichte zu erzählen. Insbesondere fand ich die Darstellung bzw. den Umgang mit der seltenen Erkrankung Elisas zu der damaligen Zeit sowie die Entwicklung Elisas von einem schüchternen und scheuen Mädchen zu einer starken und selbstbewussten Frau, sei es durch Enttäuschungen ihrer eigenen Familie, ihrem einzigen Freund oder endlich erblühenden positiven Lebenserfahrungen, sehr ansprechend. Auch das Happy End war aufgrund der Wendungen des Buches nicht unbedingt vorhersehbar, sondern hat mich letztendlich doch freudig überrascht. Ich habe mich jedes Mal darauf gefreut, das Buch weiterlesen zu können und es war für mich an keiner Stelle langatmig. Alles in allem finde ich den Roman sehr gelungen und möchte ihn daher uneingeschränkt weiterempfehlen.

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