Rezension zu
Nordseedämmerung

Zuerst einmal - das Buch hat ein wunderschönes Cover, das total meinen Geschmack trifft. Der geprägte Titel fühlt sich beim Drüberstreichen fast ein wenig wie Sand an. Und auch die integrierten Karten der Insel Juist in den Klappen des Buches sind nicht nur schön gezeichnet, sondern helfen auch bei der Lokalisierung der Orte. Auch die Insel selbst wird detailliert und authentisch beschrieben. Auch wenn ich noch nie auf Juist war, konnte ich mich gut dorthin versetzen. Das Buch weckte ein regelrechtes Fernweh in mir. Auch die detailreichen Beschreibungen der Polizei- und Personenschutzarbeit gefielen mir gut und ließen mich erahnen, wie Anti-Terror-Arbeit aussehen könnte. Durch den Schauplatz innerhalb Deutschlands und deutscher Ämter hatte ich das Gefühl eines „True Crime“. Der Krimi ist, natürlich auch schon wegen der Figur des Bundespräsidenten, durch und durch politisch. Kritik an der Polizei, an Lobbyismus und sowohl links- als auch rechtsradikalen Parteien werden thematisiert, was das Buch realitätsnah macht. Hintermänner und Organisationen sind im ganzen Buch präsent, was nicht ganz so mein Fall war, weil ich persönlich motivierte Verbrechen mag. Ein weiterer Minuspunkt war meiner Meinung auch die sehr nüchterne, fast berichtartige Sprache. Die actionreichen Abläufe wurden zwar geschildert, kamen mir aber gar nicht so spektakulär vor. Auch in die Hauptfigur konnte ich mich leider nur wenig hineinversetzen. Leider haben mir auch ein paar Überraschungsmomente gefehlt... Alles in allem gebe ich dem Buch aber trotzdem gute ⭐️⭐️⭐️⭐️.