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Rezension zu
Nordseedämmerung

Alles richtig gemacht

Von: Wildes Mädchen
11.07.2020

"Nordseedämmerung" ist das Erstlingswerk von Christian Kuhn und ich würde sagen, dieser hat alles richtig gemacht. Ein sympathischer Protagonist, der weder menschlich noch als Ermittler fehlerfrei ist und genau deswegen verbringt man gern Zeit in seiner Welt. Und eine knackige Story, die nicht zu verwickelt ist und mich trotzdem bis zum Finale bei der Stange gehalten hat. Doch erst kurz zum Inhalt. Tobias Velten ist Kriminalhauptkommisar in der Abteilung Staatsschutz der Polizei, Mitte 40 und gerade nach einem burn out wieder in den Dienst zurückgekehrt. Er erhält den Auftrag, den Bundespräsidenten während seines Urlaubs auf der Nordseeinsel Juist zu bewachen. Das ist besonders brisant, weil ein Hinweis vorliegt, dass ein Attentat geplant ist. Dazu kommt, dass immer wieder Insiderwissen in der Presse auftaucht, es gibt also eine undichte Stelle im Team und Velten kann niemandem wirklich vertrauen. Die Vorkommnisse auf Juist und Veltens Gedanken und Ermittlungsarbeit schildert der Autor geradlinig in einer gut verständlichen und eingängigen Sprache. Ich konnte mir immer lebhaft vorstellen, wie ich in den Situationen gehandelt hätte. Leider habe ich erst zum Schluss entdeckt, dass im Umschlag des Buchs 2 Karten von Juist abgedruckt sind. Das ist ein tolles Feature und macht es viel einfacher, der Handlung zu folgen. Die Charaktere im Buch sind gut gezeichnet und ausbalanciert. Der Held hat auch Schwächen und der "Böse" ist ein Mensch in den man sich hineinversetzen kann. Ich habe das Buch zügig weg gelesen, war immer bei der Sache und nie versucht, ein paar Seiten zu überblättern. Der Autor streift immer wieder die Probleme, die sich durch die Polizeiarbeit in der jetzigen Zeit ergeben - Dauerkritik durch die Öffentlichkeit, voran die Presse; nationale und internationale Terrorgefahr; Druck und Budgedbeschränkungen. Diese Themen werden gut aufbereitet und man kann sich gut vorstellen, wie schwierig Polizeiarbeit heutzutage ist. Ich kann das Buch guten Gewissens empfehlen und würde mich freuen, wenn der Autor die Figur Tobias Velten weiterleben lässt.

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