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Rezension zu
Das war die schönste Zeit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch voller Musik und einer schwierigen Entscheidung

Von: Sandra R
02.08.2020

"Das war die schönste Zeit" handelt von den musikbegeisterten Protagonisten Daniel und Alison. In zwei Zeit- und Ortsebenen (Sheffield, Ende der 70er und Adelaide bzw. Edinburgh 2012) wird ihre Geschichte jeweils wechselnd aus der Sicht der beiden erzählt. Ihre Geschichte beginnt 1979: der 18-jährige Daniel, der wohlbehütet und ohne finanzielle Probleme bei seinen Eltern aufwächst, ist sofort hin und weg von der zwei Jahre jüngeren Alison, deren familäre Verhältnisse im krassen Gegensatz zu den seinen stehen. Ihre Mutter ist Alkoholabhängig, der Vater hat Alison und ihren Bruder früh verlassen. Die Sucht der Mutter bringt die Familie und vor allem Alison in Gefahr, weil sich die Mutter immer wieder mit fremden Männern einlässt, die oft unangekündigt in das Haus kommen. Eines Abends passiert etwas Schreckliches, was Alison dazu bringt, Sheffield Hals über Kopf zu verlassen und ihre erste Liebe Daniel für immer hinter sich zu lassen. Für diesen war Alison die eine und er hat von da an eine tiefe Sehnsucht nach ihr. Cut. Nun, in der Gegenwart haben beide Familie, beide sind verheiratet und haben Kinder. Sie eine erfolgreiche Autorin, er hat seine Liebe zur Musik zum Beruf gemacht und ist Musikjournalist. Beide leben sie auf unterschiedlichen Kontinenten und haben nichts mehr gemeinsam außer die Erinnerung aneinander und an ihre gemeinsame Playlist von damals. Durch Zufall entdeckt Dan Alisons Twitteraccount und sie beginnen einander Songs zu schicken. Schon bald stellt sich die Frage (Zitat Klappentext): "Was, wenn all das, was hätte sein können, noch vor dir liegt?" Hat ihre Liebe noch eine zweite Chance? Was, wenn die erste Liebe anklopft, man aber inzwischen Verantwortung für seine eigenen Kinder zu tragen hat? Was ist man bereit (auf) zu geben? Nun folgt meine Meinung zu dem Buch. Was als erstes ins Auge springt, ist das schöne Cover und der sehr toll gestaltete Umschlag des Buchs - Im Inneren findet man eine Playlist der beiden Protagonisten, die man auf Spotify anhören kann. Das gibt dem Leser nochmal einen ganz besonderen Bezug. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich selbst keine Verbindung zu den 70er bzw 80ern habe und die Songs nicht kannte. Somit habe ich mir etwas schwer getan die Stimmung nachzuvollziehen. Ich weiß aber nicht, ob der Altersunterschied alleine der Hauptgrund dafür ist, dass ich keinen richtigen Bezug zu Alison und Daniel gefunden habe. Allerdings könnte es auch daran liegen, dass die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive sondern aus der Sicht der dritten Person geschrieben ist, was es für mich immer schwer macht, mich in die Lage eines Erzählers hineinzuversetzen. Noch dazu ist die Geschichte wie ich finde etwas langatmig und kommt erst am Ende so richtig in Fahrt. Die Einleitung ist sehr lang und es werden auch weniger interessante Dinge thematisiert, die mit der eigentlichen Geschichte wenig zu tun haben. Der Hauptteil ist dann aber etwas kurz geraten und war für mich dann leider doch etwas vorhersehbar. Das Ende hingegen stimmt mich gnädig, auch wenn einige Fragen offen bleiben. Ich fand auch, dass die Emotionen mich nicht ganz erreicht haben, was an dem Schreibstil liegen könnte. Oft hat er etwas "kühles", "altmodisches" ansich, wie zum Beispiel hier: "Sie sagte ihm, es sei aus, doch er sagte ihr, das sei es nicht. Sie sagte, sie würde ihn verlassen, doch er sagte, das würde sie nicht." Das hat es mir etwas schwer gemacht, das Erlebte wirklich zu fühlen. Ich bin also wirklich zwiegespalten, denn einerseits finde ich die Idee mit der gemeinsamen Playlist und der Verbundenheit durch die Musik toll. Andererseits hätte dem Roman einige Seiten weniger nicht geschadet, denn vieles (unwichtige) ist recht zäh und liest sich schwer. Da ich mich nicht so gut in Alison hineinversetzen konnte (in Daniel dagegen etwas mehr!), gebe ich dem Buch 3,5 Sterne. "Leider" muss ich, da ich nur volle Sterne geben kann, abrunden und gebe daher 3/5 Sternen.

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