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Rezension zu
Die Nanny

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hütet euch vor dieser Nanny

Von: ulrike rabe
07.08.2020

Vor 30 Jahren verschwand Hannah, die geliebte Nanny der siebenjährigen Jocelyn Holt, spurlos. Als Jocelyn nun, frisch verwitwet, mit ihrer Tochter Ruby nach Lake Hall auf das elterliche Anwesen zurückkehrt, leben die alten Spannungen mit ihrer Mutter Virginia wieder auf. Dann findet Ruby bei einem Bootsausflug einen menschlichen Schädel. Könnte damit das Verschwinden der Nanny erklärt werden? Doch plötzlich steht eine Frau vor den Toren von Lake Hall, die behauptet Hannah zu sein. Nur Lady Holt - Virginia - ist sich sicher, dass nicht sein kann, denn sie selbst hat Hannah damals im See versenkt. Die britische Autorin Gilly MacMillan hat schon mehrere Spannungsromane geschrieben. „Die Nanny“ ist nun ihr neuester Wurf. Gekonnt baut sie eine unangenehme Atmosphäre zwischen allen Beteiligten auf, die geprägt ist von Lügen, Betrug und Misstrauen. Mit den Ich-Erzählstimmen von Jocelyn, die sich später Jo nennen lässt und Virginia sowie mehreren Einschüben aus der Vergangenheit der Nanny, lernen wir sehr unterschiedliche Seiten der Protagonistinnen kennen. Es ist vor allem der schwelende Mutter-Tochter-Konflikt im Fokus. Und je mehr man von Jo, Virginia und Hannah liest umso mehr verschieben sich die Betrachtung und Sympathien von der einen zur anderen. „Hannah bedeutet ihr alles. Hannah mag sie. Hannah hört zu und hat Zeit, Jocelyn Dinge zu erklären. Hannah ist besser als Mutter. Hannah liebt Jocelyn.“ Als Hannah sich wieder auf Lake Hall breit macht, diesmal als Betreuung für Jos Tochter Ruby, beginnt die Situation zu eskalieren. Es ist längst nicht alles so wie es scheint. Denn die Nanny hat sehr viel zu verbergen und auch Virginia hat so manches am Laufen, womit man nicht gerechnet hätte. Gut bewahrte Ereignisse, echte und falsche Erinnerungen, niemandem kann man trauen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Erinnerungen zurückkehren, ist geringer, wenn nichts da ist, was sie auslöst.“ Sehr perfides Gaslightning macht das Buch spannend und lesenswert. Doch leider nur bis zu dem Moment, als sich aufklärt, was es mit dem Knochenfund und dem damaligen Verschwinden der Nanny auf sich hat. Hütet euch vor dieser Nanny, denn sie ist manipulativ, intrigant, bösartig und unglaubwürdig.

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