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Rezension zu
Skalpelltanz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn der Tanz zum Schiebeblues wird

Von: Denise
11.05.2015

Jonas Lerman ist Autor, Horrorautor um genau zu sein. Seine Hauptfigur Carl Cederfeldt ist ein präziser und schonungsloser Mörder. Und das lieben die Leser an Lermans Büchern. Nur der Autor selbst kommt nicht mehr so damit klar, wie er sollte. Er steckt in einer Schreibblockade, weiß weder aus noch ein und dann passiert etwas, was ihn schockiert: eine Leiche wird gefunden. Und zwar genau so zugerichtet, wie es seine Romanfigur täte. Aber seine Figur ist doch nicht real....oder? "Skalpelltanz" ist das Debüt von Jenny Milewski und hat mich zum Ende hin mehr Nerven als alles andere gekostet. Die Autorin fängt durchaus interessant und spannend an. Doch dann driftet der Thriller ab. Zu weit ab in meinen Augen. Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive berichtet. Dabei begleitet man aber nur den Autoren Jonas Lerman. Man darf ihm über die Schulter schauen, wenn er versucht seine Blockade zu lösen, man geht mit ihm zu Lesungen und verhandelt mit dem Verlag. Das fand ich hochinteressant. Denn die Schilderungen waren durchaus spannend und durch das Einstreuen von Auszügen aus Lermans Büchern bekam die Story noch einen zusätzlichen Anreiz. Doch das war es auch schon.... Im Klappentext werden vollmundig Morde angekündigt. Bis knapp zur Hälfte des Buches war davon nichts zu lesen oder zu spüren. Jonas ergeht sich in seiner Blockade, kämpft mit seiner Fantasie und fasst einen für ihn folgenschweren Entschluss. Was zu Beginn wirklich mal etwas anderes war, zog sich, weil nichts passierte, wie Kaugummi. Will ich wissen, wie ein Autor mit einer Blockade umgeht? Sehr gern sogar. Will ich das über die Hälfte des Buches? Auf keinen Fall, vor allem dann nicht, wenn es sich um einen Thriller handelt. Selbst 100 Seiten vor Schluss war die Spannung so niedrig, dass ich sie bequem unter einer Tür hätte durchschieben können. Jonas eigene Lebensgeschichte wird in den Mittelpunkt gerückt, dabei ergeht sich Jenny Milewski aber nur in Andeutungen, Spekulationen und lässt sowohl den Leser als auch ihre Hauptfigur zu lang im Dunkeln tappen. Für mich bot die Story keinen Anreiz mehr weiterzulesen. Der Stil der Autorin ist recht gut zu lesen. Ihre Erzählweise war zu Beginn noch mitreißend, nahm dann aber auch im Laufe des Buches ab und wurde dann nur noch langweilig. Fazit: ein Tanz auf meinen Nerven. Ich kann das Buch nicht empfehlen.

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