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Rezension zu
Ein Fluch so ewig und kalt

Ein fantastischer Reihenauftakt!

Von: paperlove
07.03.2021

Das Buch ist ein Retelling des berühmten Märchens "Das Schöne und das Biest", wobei die Gemeinsamkeiten teilweise sehr subtil sind. Während mir das Biest in Disneys Märchenadaption anfangs eher unsympathisch war, ist Rhen im Buch ganz anders. Trotz seines Schicksals, begegnet er nicht nur Harper, sondern auch den wenigen übriggebliebenen Leuten seines Volkes jeweils mit Höflichkeit und Respekt. Harper im Gegenzug hat Mühe, sich auf ihr neues Dasein in Emberfall einzulassen - was man ihr nicht verdenken kann. Dadurch, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist und vermutlich in Kürze sterben wird und das Leben ihres Bruders durch kriminelle Machenschaften bedroht wird, die noch auf ihren Vater zurückgehen, ist sie mit ihren Gedanken ständig bei ihrer Familie. Hinzu kommt, dass sie alles andere als freiwillig in Emberfall gelandet ist und aus diesem Grund Rhen jeweils mit einem grossen Misstrauen begegnet. Egal, was er tut, um auf ehrliche Weise ihr Vertrauen zu gewinnen, Harper vermutet ständig irgendeine List dahinter. Nachdem Rhen ihr allerdings immer wieder durch kleinere oder grössere Gesten vermittelt, dass sie von ihm nichts zu befürchten hat, beginnt ihre harte Schale allmählich zu bröckeln und sie merkt, wie sehr Rhen unter dem Fluch und seinen Folgen leidet - ohne zu wissen, dass er selbst das Monster ist, das in seinem Königreich für Angst und Schrecken sorgt. Neben dem interessanten Plot, konnte mich die Autorin auch mit den verschiedenen Charakteren überzeugen, die bis zuletzt sehr überschaubar geblieben sind. Harper fand ich (zumindest die meiste Zeit) nicht nur durch ihre kecke Art und ihre Dickköpfigkeit bewundernswert, sondern auch dadurch, dass sie an zerebraler Kinderlähmung leidet, sich aber von der Krankheit nicht unterkriegen lässt. Die Krankheit wird von der Autorin mit der nötigen Sorgfalt thematisiert und geschickt in die Handlung eingeflochten. Zu Rhen kann ich gar nicht so viel mehr sagen ausser: Ich liebe ihn! Er tat mir ja ein bisschen leid, weil Harper ihn lange Zeit stellenweise echt unfair behandelt, aber er hat ihr gegenüber viel Geduld aufgebracht und mit seiner Schlagfertigkeit gekonnt auf ihre verbalen Angriffe reagiert. Die Autorin hat vor allem bei den Dialogen zwischen den beiden Protagonisten viel Humor bewiesen und mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Erwähnenswert ist auch der oberste Befehlshaber Grey, der als einziger die schlimmen Attacken des Monsters überlebt hat und Rhen jeden Herbst aufs Neue zur Seite steht. Trotz seiner starken Loyalität, die er Rhen gegenüber immer wieder beweist, hat er seine Ehrlichkeit nicht verloren. Seine ehrlichen Rückmeldungen nutzt Grey vor allem dafür, um die anfangs noch zerbrechliche und von Misstrauen geprägte Beziehung zwischen Harper und Rhen zu verbessern. Zum Schreibstil kann ich nur Positives berichten. Kemmerer hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil. Besonders gut haben mir - wie bereits erwähnt - die vielen humorvollen Dialoge gefallen, die die Story sehr unterhaltsam gemacht haben. Der Plot war insgesamt sehr fesselnd (wenn auch etwas vorhersehbar, wie es halt bei einem Märchen auch der Fall ist), wartet aber am Ende dann noch mit einer überraschenden Enthüllung über einen Charakter auf, die ich so niemals erwartet hätte und den Grundstein für den weiteren Verlauf der Reihe legt. Die Story weist ein, zwei kleinere Ungereimtheiten auf, die man sicher besser hätte lösen können, wobei ich darüber gerne hinwegsehen kann. Das Worldbuilding ist in meinen Augen gut gelungen, es ist aber auch eher simpel gehalten und dadurch leicht verständlich. Fazit: "Ein Fluch so ewig und kalt" ist ein sehr unterhaltsamer, fesselnder Reihenauftakt, der lose an das Märchen "Die Schöne und das Biest" angelehnt ist. Nicht nur der fesselnde Plot, sondern auch der humorvolle Schreibstil und die liebenswerten Charaktere (samt ihrer Schwächen) haben dazu geführt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Für mich mein bisheriges Jahreshighlight. Wenn ich über ein, zwei kleinere Schwächen hinwegsehe, dann kann ich dem Buch 5 Sterne vergeben. Eine absolute Leseempfehlung für Fans des Young Adult Fantasy Genres!

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