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Rezension zu
Scholomance – Tödliche Lektion

Scholomance – Tödliche Lektion (Naomi Novik)

Von: Poldi
19.04.2021

Galadriel, von allen nur El genannt, ist auf der Magierschule Scholomance eine der mächtigsten Schülerinnen. Doch ihre Gabe kann sie nicht einsetzen, da sie nicht nur die umherstreifenden Monster, sondern auch ihre Mitschüler töten würde. Doch die Gefahren, die auf sie lauern, werden immer stärker, und während ihr Kontrahent Orion immer weiter im Ansehen steigt – und Galadriel gerät weiter in die Defensive… Der Markt an magischen Fantasy-Romanen für Jugendliche hat in den letzten Jahren stark zugenommen, doch nicht immer wird dabei wirklich Neues geboten. Und obwohl man bei dem Stichwort „Magierschule“ direkt Assoziationen zu einer der erfolgreichsten Romanreihen der letzten Jahrzehnte haben dürfte, sollte man sich von diesem Gedanken nicht täuschen lassen: Naomi Novik hat sich für ihren Dreiteiler „Scholomance“ ganz neue Einsätze einfallen lassen und schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Die Idee einer Schule ganz ohne Lehrer, die sich von der Energie ihrer Schüler ernährt und immer wieder neue Herausforderungen und Prüfungen bereithält, ist nicht nur faszinierend, sondern auch sehr gut ausgeführt. Zahlreiche Details werden eingebaut und schmücken die erdachte Welt immer weiter aus, das System der Magie wird gekonnt erklärt, die Bedrohung von El und ihren Mitschülern wird überzeugend eingebaut. Die Sache ist nur: Das alles ist so umfangreich, dass zahlreiche Erklärungen notwendig sind – und das bremst gerade zu Beginn die Entwicklung aus. Zwar fügt sich alles interessant und unterhaltsam zusammen, es macht Spaß, diese neue Welt zu erkunden, die Spannung leidet aber unter den vielen Details. So werden vor Kämpfen erst einmal viele Ausführungen eingebaut, bevor es dann auch richtig losgehen kann. Von Galadriel, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, erfährt man natürlich eine ganze Menge. Sie ist forsch, schroff, aber auch mit einem treffenden Humor gesegnet, der ihr eine wunderbare zusätzliche Ebene hinzufügt. Dabei entwickelt sie sich schon in diesem ersten Band merklich weiter, was stimmig aufgebaut wurde. Ich wurde schnell warm mit ihr und habe mitgefiebert, hingegen sind die meisten anderen Charaktere eher blass geraten. So ist Orion als Els Konkurrent eher eindimensional geraten, einen Blick hinter seine Fassade kann man hier noch nicht werfen – aber das will sich die Autorin vielleicht auch erst für die weiteren Bände aufbewahren. Zum Ende des Romans, wenn die Stimmung richtig ausgereift ist und man unbedingt wissen will, wie es weitergeht, folgt ein wirklich gemeiner Cliffhanger, die das Interesse an dem Nachfolger sehr hochschraubt. „Tödliche Lektion“ ist ein Aufsehenerregender erster Band der „Scholomance“-Reihe und punktet mit einer sehr ausgefeilten und reizvollen Magierschule mit ganz eigenen Regeln, die sich angenehm von anderen Buchreihen abheben. Das Ganze ist hervorragend ausgearbeitet, was aber auch viele Erklärungen benötigt und die Entwicklung der Handlung bremst. Dennoch: Der Roman macht viel Spaß, ist spannend aufbereitet und mit interessanten Details ausgeschmückt – sehr lesenswert!

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