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Rezension zu
Der Polizist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein starker, sozialkritischer Roman mit vielen alten Bekannten

Von: Buch und Ton
13.06.2021

In seinem neuen Roman „Der Polizist“ lässt John Grisham seine Hauptfigur Jake Brigance zurückkehren. Zuvor hatte der fiktive Hauptdarsteller bereits die Grisham Romane „Die Jury“ und „Die Erbin“ als zentraler Anwalt erfolgreich bestritten. Nun wird Jake Brigance als Pflichtverteidiger eines Jugendlichen zwangsweise bestellt, der den Freund seiner Mutter, erschossen hat. Es geht um ein Tötungsdelikt, das auf den ersten Blick klar gegen den Jungen und somit eine erfolgreiche Verteidigung desselben spricht. Doch je mehr Jake Brigance und sein Team in die Umstände des Falls und damit auch das Leben der betroffenen Familie eintauchen, umso mehr Angriffspunkte ergeben sich, um das von der Staatsanwaltschaft geforderte Todesurteil gegen den jungen Drew vielleicht doch abwenden zu können. Der Roman befasst sich in seinen Kernthemen rund um den Prozess mit häuslicher Gewalt, Verprügelungen der Mutter durch deren Freund, Gewalthandlungen gegen die beiden Kinder der Mutter bis hin zur Vergewaltigung und Schwängerung der 14jährigen Schwester des Täters. Und das alles unter dem „Deckmantel“ der nunmehr tote Freund der Mutter sei stets ein ordnungsgemäß handelnder Polizist gewesen. Doch nach Feierabend kam stets der Dämon des Alkohols über ihn und liess ihn unberechenbar werden. Und so wird ein Tötungsdelikt, das auf den ersten Blick so eindeutig aussah, plötzlich kompliziert und muss von ganz vielen Seiten und mit ganz vielen Umständen und Begebenheiten beleuchtet werden, die man zuerst gar nicht im Blick hatte. „Der Polizist“ schildert den Fall von seiner Entstehung bis letztlich zu einem sehr interessanten Prozessverlauf und nimmt den Leser auf eine spannende und stets sozialkritische Reise mit, die mit vielen aus den vorherigen Romanen bekannten Figuren wie Sherriff Ozzie Walls, Richter Omar Noose oder auch Harry Rex mit und entlässt ihn bzw. sie am Ende mit einem länger anhaltenden Gefühl der Nachdenklichkeit. Spannend und kurzweilig beleuchtet „Der Polizist“ die unterschiedlichen Seiten des in der Außenwahrnehmung scheinbar stets untadeligen, nunmehr toten Polizisten, gibt einen Einblick in das Seelenleben und die finanzielle Situation der Familie Brigance, beschäftigt sich mit einer Adoption und beleuchtet zudem das amerikanische Rechtssystem in seiner Unvorhersehbarkeit und seinen immer wieder auftauchenden Nischenbereichen. Das Buch liest sich flüssig und entwickelt in der von John Grisham bekannten Art eine Anziehungskraft, die den Leser bzw. die Leserin erst nach der letzten Seite wieder loslässt.

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