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Rezension zu
Die fremde Spionin

Spannende Verknüpfung von Realität und Dichtung

Von: mirabellaparadise
29.06.2021

Bei dem SPIONAGETHRILLER DIE FREMDE SPIONIN handelt es sich um den ersten Teil einer großen SPIONIN-TRILOGIE, die über drei Jahrzehnte deutsch-deutscher Geschichte berichtet. Die fremde Spionin spielt im Jahr 1961, der zweite Teil DAS ZWEITE GEHEIMNIS im Jahr 1973 (Erscheinungsdatum: Sommer 2022) und der dritte Teil DER LETZTE AUFTRAG im Jahr 1989 (Erscheinungsdatum: Sommer 2023). Die Protagonistin Ria und ihre Schwester werden in Ostdeutschland aufgrund der Verhaftung ihrer Eltern von einander getrennt und an linientreue Adoptiveltern vermittelt. Diese haben nun die Aufgabe, den Mädchen durch Gehirnwäsche - und falls notwendig - durch Anwendung körperlicher Züchtigung die Ideologien der DDR einzuprägen. Die tapfere Ria fügt sich scheinbar, hat aber einen geheimen Plan im Hinterkopf: Sie sinnt auf Rache an diejenigen, die ihre Familienidylle zerstört haben. Ihr Vorhaben scheint aufzugehen: Sie erhält eine Stelle als Sekretärin im Ministerium der DDR. Schnell steht sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit verschiedener Geheimdienste. Den auf sie angesetzten ROMEO entlarvt sie relativ schnell. Aber dann wird sie vom BND, der STASI und dem KGB kontaktiert und auf verschiedene Weise unter Druck gesetzt. Ihr gefährliches Leben als Doppel- bzw. Dreifach-Spionin beginnt. Bei diesem Buch handelt es sich um keine Biographie. Allerdings hat der Autor einige Protagonisten nach den Vorbildern realer Personen gezeichnet, wie z.B. Bogdan Staschinskijj, Erich Honecker und Alexander Schalck-Golodkowski. Richtig aufgewühlt haben mich die Passagen von J. F. Kennedy, der damals in der Presse mit seiner berühmten Aussage „Ich bin ein Berliner“ und das Schicken der sog. ROSINENBOMBER nach Westberlin die Sympathie der Welt erlangte. Hat man dieses Buch gelesen, denkt man anders über den ehemaligen US-Präsidenten. Weiterhin greift MÜLLER für die Handlung u.a. auf die Schicksale von Sekretärinnen in höheren Positionen zurück, die damals aufgrund Landesverrates in der DDR zu langen Haftstrafen bzw. zum Tode verurteilt wurden. Auch tatsächlich unternommene Fluchtversuche während des Mauerbaus werden in die Handlung eingebaut. Der flüssige Schreibstil, die starke Skizzierung der Charaktere und die Mischung aus realen Begebenheiten, Tragödien sowie historischen Ereignissen hat mich derartig fasziniert, dass ich das Buch ohne Unterbrechung an einem Tag gelesen haben. Besonders wertvoll finde ich auch den Teil am Ende des Buches, in dem der Autor den historischen Kern der Geschichte sowie Quellenangaben für weiterführende Lektüre platziert hat. Der erste Teil ist in sich abgeschlossen. Weitere Geheimnisse, die kurz angeschnitten wurden, lassen mich mit großer Vorfreude auf die Erscheinung des zweiten Teils warten.

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