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Rezension zu
Drive Me Crazy – Für die Liebe bitte wenden

Drive Me Crazy - Die Möglichkeiten des Kontrasts

Von: Forevermore
15.10.2021

*Keine Spoiler enthalten* ''Drive Me Crazy'' ist ein faszinierender Roman, der Sie als Leser in das Geschehen saugt und sie träumen lässt, Sie jedoch gleichzeitig zum Denken über teils schwer verdauliche Themen anregt. Als ich von dem Inhalt von O'Learys jüngster Erscheinung hörte, wollte ich mir den Roman sofort schnappen und verschlingen. Die problematische Situation von dem Ex-Paar Addie und Dylan, zusammen eine längere Strecke zur Hochzeit einer gemeinsamen Freundin fahren zu müssen, kam mir zum Teil witzig vor. Vor allem jedoch, fand ich diese Idee konzeptzionell äußerst interessant, da ich mir vorstellen konnte, dass O'Leary mit dieser grandiosen Idee von einer ungewollten Nähe zu einer Person die einem einst sehr nahe stand, die letzten Jahre allerdings aus guten Gründen aus dem Sichtfeld verschwand, Schwierigkeiten innerhalb einer Beziehung wunderbar darstellen kann. Ich war schon vor dem Lesen des Buchs Feuer und Flamme zu sehen, wie Addie und Dylan trotz ihrer Trennung immer noch eine Bindung zu haben scheinen, welche auf erzwungenem engen Raum so einiges auf den Kopf stellen würde. Diese Erwartungen wurden zu 100% erfüllt. O'Leary hat erfolgreich genau diese Themen in voller Komplexität und Vielschichtigkeit behandelt und zwar nicht nur vor dem Hintergrund einer Liebesbeziehung, sondern auch bezüglich Freundschaft. Zudem wurden tatsächlich noch heiklere Themen, wie Missbrauch, Homophobie, manipulatives Verhalten und Sucht mindestens angeschnitten. Demnach würde ich dieses Buch an keine Personen weiterempfehlen, die durch solche Subjekte getriggert werden. Ansonsten empfehle ich den Roman denen, die gerne ihrem Alltag entfliehen, ohne jedoch in einer vollkommen kitschigen Welt zu landen. Denn, obwohl es einige Szenen und Situationen gibt, die definitiv dazu geschrieben wurden, um den Romantik-Faktor zu erhöhen, gibt es eben als Kontrast die überaus realistischen Problematiken der Charaktere, die, wie ich finde, stets angemessen emotional dargestellt werden. Genau dieses Aufrechterhalten eines Kontrasts ist das was mir an ''Drive Me Crazy'' am meisten gefällt. Nicht nur auf die Atmosphäre bezogen achtet die Autorin konsequent auf dieses bestimmte Gleichgewicht, sondern auch chronologisch. Die Geschichte ist nämlich so aufgebaut, dass man vom Jetzt (der Roadtrip) abwechselnd in die Vergangenheit von Addie und Dylan springt, um die von vielen Erlebnissen gezeichnete Beziehung zwischen den beiden nach und nach verstehen zu können. Durch diese gut durchdachte Ping-Pong-Chronologie hatte ich an mehreren Stellen den ''Aha-Moment'', der Spekulationen auflöste, den ich persönlich in jeglicher Literatur sehr zu schätzen weiß. Trotz vieler heiklen Thematiken und emotionalen Stellen ist der Schreibstil O'Learys locker und unterhaltend und vor allem Nebencharaktere wie Deb, Addies Schwester, tragen zu reichlich heiteren und ulkigen Szenen bei. Das bedeutet also, dass man neben einem Gefühlschaos ebenfalls mit ausgleichender Unterhaltung rechnen kann, was erdenklicherweise dazu führen könnte, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können.

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