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Rezension zu
Unter dem Schnee

Tiefgründig: Unter dem Schnee

Von: Erdhaftig schmökert
30.10.2021

Ein Dorf und ein Gut im Winter 1978 irgendwo zwischen Flensburg und Kiel. Zwei Brüder, die mit ihren Familien unter einem Dach leben. Während des Schneesturms schneit die Region ein, während anderes auftaut: Zwischen Beerdigung, Schnee & Auftauen Auf dem Gut leben zwei alt gewordene Schwestern und ihre Familien. Dazu gehören zwei verheiratete Söhne, eine Jugendliche und eine alte Haushälterin. Louise lebte bereits vor dem letzten Krieg auf Schwanenholz und führte eine Baumschule. Ihre Schwester floh mit zwei kleinen Kindern 1945 über die gefrorene Ostsee aus Pommern und strandete bei Louise. 1978 stirbt Louise kurz vor Weihnachten. Der Schneesturm bricht während ihrer Trauerfeier aus. Währenddessen kommt eine junge Französin auf dem Gut an und behauptet die Tochter von Louise zu sein. Die Haushälterin freut sich gewaltig, weiß viel mehr als die Familie ahnt. Burseg lässt ihre Lesenden allerdings an diesem Wissen teilhaben. Und man ahnt bereits auf den ersten Seiten, dass es um deutlich mehr geht als es den Anschein hat. Es dreht sich nicht nur um die verlorene Tochter und das Erbe sondern um die Zeit des Krieges und was währenddessen auf Gut Schwanenholz passierte. Es dreht sich um Zwangsarbeit, um unterdrückte Gefühle völlig unterschiedlicher Arten, um Traumata derjenigen, die über die Ostsee flohen und einiges mehr. Auch moderne Angelegenheiten beschäftigen die vom Schnee eingeschlossenen. Nicht nur die Französin, auch die schneereiche Situation löst in einigen älteren Personen lang Verschüttetes aus. Dieser Roman fesselte mich von der ersten Seite an. Er ist alles andere als langweilig, man darf einiges zwischen den Zeilen lesen. Und man ahnt manche Dinge voraus, manche vermeintliche Spur führt allerdings auf den Holzweg. Spannungshöhepunkte wechseln sich mit leichten Erholungsphasen ab. Die Spannung überwiegt. Vielschichtig ist der Roman außerdem. Lesenswerter Schmöker!

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