Rezension zu
Miss Veronica und das Wunder der Pinguine

Wer kann Pinguinen schon widerstehen? Ich jedenfalls kann es nicht. Die Autorin Hazel Prior und eine der Protagonistinnen in dem Buch, Veronica McCreedy, können es ebenfalls nicht. Als Veronica in einem stolzen Alter von 86 Jahren beschließt, ihr Vermögen einem guten Zweck zu spenden, wird vermutlich niemand damit rechnen, dass sie sich in die Antarktis aufmacht, um die Pinguine zu retten. Doch genau das tut sie. Schließlich hat sie ein gutes Sümmchen auf dem Konto, keine nennenswerte Familie mehr und, wenn man ehrlich ist, ist sie auch nicht gewillt, sich wirklich mit dieser zu befassen. Es ist ja nicht so, dass sie es nicht versucht hätte - jedenfalls ihrer Meinung nach. Veronica ist stolz und verzeiht nicht schnell. Dabei liegt ihr Benehmen tief verwurzelt in Traumata, die sie in jungen Jahren durchlebt hat. Doch es ist nicht nur Veronica, die dieses Buch zu einem einmaligen Erlebnis macht. Es sind auch die Wissenschaftler:innen der Antarktis, eine überengagierte Haushaltshilfe, ein neuentdecktes Mitglied von Veronicas Familie und ein ganz besonderer Pinguin, die diesem Buch zu Leben verhelfen. Hazel Prior schafft es, einzigartige Charaktere zu erschaffen und diese mit der für die jeweiligen Charaktere zugeschnittenen Sprache zum Leben zu erwecken. Dabei behandelt sie unterschwellig viele unterschiedliche Themen wie den hochaktuellen Klimawandel und den zweiten Weltkrieg. Und eines weiß ich nach diesem Buch ganz genau: Wenn ich mal deralt alt werden sollte, kann ich mir eine Scheibe von Veronica McCreedy abschneiden. Denn trotz ihres Alters und den damit einhergehenden Einschränkungen ist sie tough und weiß ganz genau, was sie will! Ich würde behaupten, dass dieses Buch wirklich für jede und jeden geeignet ist. Vor allem aber für diejenigen unter uns, die Pinguine lieben oder sie zu schätzen lernen wollen.