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Rezension zu
Im Versteck

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Brutale, harte Kost mit grandioser Figurenentwicklung

Von: Buchstaebliches
30.12.2021

Paul Böger ist auf der Flucht. Vor sich selbst, seinem Leben und seinem bestialischen Trieb. Völlig unüberlegt kauft er sich ein Haus in der Toskana, in völliger Einsamkeit gelegen und genaugenommen eine Bruchbude. Er verliebt sich allerdings in die Landschaft und vor allem in die Abgeschiedenheit, doch auch hier kommt er um menschlichen Kontakt natürlich nicht herum. Und so merkt er nach und nach, dass sein Plan nicht aufgegangen ist, dass er nicht vor sich selbst davonlaufen kann. Und auch nicht vor kleinen Mädchen. Der Einstieg in dieses Buch fiel mir sehr leicht, es war kein Problem sofort in die Handlung zu finden und auch während des Lesens kam ich nirgendwo ins Stocken. So war selbst die beachtliche Anzahl von knapp 600 Seiten zügig beendet. Der Beginn des Buches sorgt auch gleich für einen Ekelfaktor, es geht um Kindesmissbrauch und die Autorin nimmt hier kein Blatt vor den Mund. Nicht schön zu lesen, für die weitere Handlung war dies jedoch wichtig. Durch diesen Einstieg kam es, dass Paul Böger als Protagonist erstmal Mitleid von mir bekam und anfangs auch relativ sympathisch wirkte, obwohl der Klappentext ja doch eine Wendung vermuten ließ. Und die kam auch, die Sympathiepunkte verfliegen im Verlaufe der Geschichte schnell und diese Entwicklung der Figur ist der Autorin wirklich gut gelungen und hat mir sehr gefallen. Irgendwann ändert sich die ganze Stimmung des Buches, sie wird düsterer und bedrohlicher, bis es zum finalen Ende kommt. Pauls Freund Donnie bringt hier ein bisschen Licht ins Dunkel, er ist eine liebenswerte Figur, die mir als Leser zwischendurch mal eine Verschnaufpause brachte nach all den Brutalitäten. Auch dessen Entwicklung innerhalb der Geschichte hat mir sehr gefallen, hier liegen eindeutig die Stärken des Buches. Selbst kleinere Figuren sind detailreich und mit großem Wiedererkennungswert beschrieben, der toskanische Polizist Neri zum Beispiel. Der Plot ist rund, ich konnte keinerlei Unlogisches oder Unklares entdecken und das Ende passt auch dazu. Alle Fäden verbinden sich und ich bin zufrieden mit dem Ausgang der Geschichte. Insgesamt ist dies ein toller Thriller, den ich gerne gelesen habe und ebenso gerne weiterempfehle. Sabine Thiesler ist natürlich ein Profi auf ihrem Gebiet, sie schreibt deutlich, detailreich und gut durchdacht, für zarte Nerven ist dies jedoch eher nicht geeignet.

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