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Rezension zu
Das Adressbuch der Dora Maar

Sage mir wen Du kennst und ich sage Dir wer Du bist

Von: Raeubertochter76
16.01.2022

Vielen ist der Name Dora Maar als Muse und Geliebte von Picasso ein Begriff. Ich muss gestehen, dass ich sie gar nicht kannte. Und wieder einmal steht eine Frau im Schatten eines Mannes, ohne den sie zu weit größerem hätte werden können. Brigitte Benkemoun fiel nun unverhofft das Adressbuch der Dora Maar in die Hände und sie begibt sich auf eine interessante Spurensuche. Geschickt setzt sie die Adressen zu einem Mosaik der Künstlerin zusammen. Dabei geht sie nicht alphabetisch vor, sondern springt von Name zu Name. Jeder Eintrag wird hinterfragt: was hat er hier zu suchen? In welcher Beziehung stand er zu Dora Maar? Sie recherchiert in Biografien und Telefonbüchern, kontaktiert Augenzeugen und zieht sogar einen Grafologen zu Rate. Mit den zusammengetragenen Informationen ergänzt um eigene Vermutungen und Interpretationen erweckt Brigitte Benkemoun Stück für Stück ihre Biografie zum Leben. Auch wenn ich das Buch ungeheuer gern gelesen habe, schwirrte mir schon ein ums andere Mal der Kopf angesichts der vielen Personen und Interviewpartner:innen. Ich musste nebenbei viel recherchieren, um das Leben von Dora Maar wirklich in Gänze zu erfassen. Hier hätte vielleicht ein kleines Personenregister im Anhang geholfen. Wenn man sich jedoch in der damaligen Künstlerszene auskennt, ist es toll, all den großen Namen wieder zu begegnen. Das Adressbuch der Dora Maar gewährt uns einen tiefen Einblick in das Leben und Lieben der Surrealisten der Pariser Kunstszene und liefert gleich noch Anregungen für eine mögliche Romanografie. Ich kann es daher kaum erwarten, im Anschluss „Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ zu lesen und herauszufinden, ob sie in Bettina Storks Interpretation schwanger wurde, zur Abreibung gezwungen, durch mangelhafte medizinische Versorgung steril und damit für immer schuldig.

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