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Rezension zu
Sieben Opfer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein englischer Krimi ganz im Stile von Nicci French

Von: brigitta
09.02.2022

Inhalt: Ziba MacKanzie befindet sich in einem Zug der entgleist. Während der Fahrt und auch während des Unglücks registriert sie die Personen um sich herum. Eine junge Frau, die Lipgloss auf ihren Lippen verteilt, ein Mann mit Bügelfalten im Hemd, die scheinbar mit einem Lineal gezogen wurden, eine ältere Frau, die sichtlich erschüttert einen Artikel über einen alten ungeklärten Mordfall liest. Kurz darauf übernimmt Ziba das erste Profiling in einem Fall, seit ihr Mann Duncan tot ist. Für viele der Kollegen ist Ziba in erster Linie Witwe und sie setzt alles daran als die fähige Profilerin gesehen zu werden und nicht als Witwe eines getöteten Kollegen. Ihr harsches Verhalten schafft ihr nicht nur Verbündete und als der Serienkiller, den sie zur Strecke bringen soll, Kontakt zu ihr aufnimmt, vermutete sie den Täter in den eigenen Reihen. Ziba beißt sich derart in ihren Verdacht fest, dass sie auf einmal ganz alleine Jagd macht und von der Jägerin zur Gejagten wird... Fazit: Ich habe lange gebraucht um mit englischen Krimis warm zu werden, aber nachdem es endlich "klick" gemacht hat, bin ich immer begeisterter von Krimis und Thrillern aus England. Natürlich hat Nicci French einiges zu meiner Begeisterung beigesteuert und deswegen bin ich auch sofort tief in "Sieben Opfer" eingetaucht. Eine der ersten Kulissen ist nämlich der "Treidelpfad" den ich aus Frenchs "Der achte Tag" kannte. Damit war der Einstieg für mich leicht. Ziba MacKanzie ist Profilerin und Witwe. Ihr Status als Witwe wird nicht nur von ihren Kollegen sehr in den Vordergrund geschoben, sondern auch sie selbst sieht sich immer wieder als Frau des verstorbenen Ermittlers. Der Tod ihres Mannes ist also noch ganz nah und unverarbeitet. Dadurch übersieht sie die Avancen eines anderen Mannes und als sie sie erkennt, ist sie nicht in der Lage zu handeln. Der unverarbeitete Tod Duncans bringt es aber auch mit sich, dass Ziba sich sehr abschottet und wenig über sich mitteilt. Das öffnet dem Serienkiller die Tür zu einem perfiden Spiel mit Ziba. Zibas Zustand und die Struktur des Serienkillers passen zusammen wie ein Reißverschluss und das machte den Thriller für mich so spannend. Ich habe Seite für Seite gefiebert, ob Ziba sich öffnet und Vertrauen zu ihren Kollegen, oder zu Jack, einem engen Freund, entwickelt und diese in das Spiel mit dem Killer einbezieht. Die Story ist sehr komplex, viele Personen spielen ein Rolle, es gibt einige, die als Täter in Frage kommen und noch mehr, denen Ziba nicht ganz vertraut. Dadurch bekommt die Geschichte Tempo. Obwohl ich manchmal etwas genervt von ihren Alleingängen war, lebte der Thriller von ihrer Einsamkeit. Der Killer hätte sie nie so in die Enge treiben können, wenn ihr berufliches und soziales Netzwerk funktioniert hätte. Mir hat dieses Zusammenspiel von Persönlichkeiten und Schwachpunkten in diesen Persönlichkeiten unheimlich gut gefallen. Aber davon abgesehen, war die ganze Geschichte sehr spannend, sehr flüssig geschrieben und richtig packend. Ich kann mir zwar noch nicht ganz so vorstellen, wie Zibas Persönlichkeit in einem anderen Plot funktioniert, aber ich bin trotzdem sehr gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

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