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Rezension zu
Der letzte Weg

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eve Smith: Der letzte Weg

Von: LiteraTüren
15.02.2022

Wer älter als siebzig Jahre ist, erhält keine Antibiotika mehr und „darf“ sich aussuchen, woran sie oder er stirbt: die kleinste Krankheit oder Suizid. Eine Dystopie oder schon Realität? Bei Eve Smith und „Der letzte Weg“ verschwinden die Grenzen. Die Große Krise Wird man einst über die Corona-Pandemie als Große Krise berichten? Eve Smith hat „Der letzte Weg“ vor Covid-19 geschrieben. Sie erzählt jedoch auch unsere Geschichte. Die Große Krise in Smith Roman jedenfalls veranlasste die britische Regierung ein fatales Gesetz zu beschließen. In ihm wird unter anderem festgelegt, dass Personen, die älter als siebzig sind, keine medizinische Hilfe mehr erhalten. Ohne Medikation sterben die geschwächten Alten aber bereits an milden Erkrankungen. Warum hat man so entschieden? Wir machen immer weiter, weiter ... Resistenzen gegenüber Antibiotika und Keimen sind der Hauptgrund für diese Entscheidung. Die kennen wir doch heute auch schon. Kate ist Krankenschwester und die Protagonistin. Statt Menschen während ihrer Behandlung zu pflegen, liegt ihr Hauptaugenmerk jetzt in der Sterbebegleitung. Viele Ältere warten nicht darauf, an einer Erkältung oder Verbrennung zu sterben, sondern wählen den Suizid. Der wird staatlich unterstützt. Gemütlich wird es ihnen gemacht, den Gift-Cocktail gibt es verschiedenen Geschmacksrichtungen. Kate, ihr Mann Mark, ihre Tochter Sasha – sie machen weiter, sind gefangen in dem Hamsterrad der Auswirkungen der Großen Krise. Nach dem Tod ihrer Pflegemutter beginnt Kate nach ihrer leiblichen Mutter zu suchen. Führt sie das aus dem Kreislauf? Düstere, dichte Atmosphäre Eve Smith macht es der Leserin und dem Leser nicht leicht, fordert die Intelligenz und das Vorstellungsvermögen und belohnt mit einem raffinierten Plot und unaufgeregt starker Sprache. Erzählt wird die Handlung aus Kates aber auch aus Lilys respektive Marys Sicht. Zusätzlich führt die Autorin mehrere Zeitebenen ein, die sich an der Großen Krise spiegeln. Das gesamte Buch steht unter einer düsteren und dichten Atmosphäre. Das scheint mir das Besondere an diesem Roman, der zudem mit einer authentischen Dystopie glänzen kann. „Der letzte Weg“ ist ein dichter, kraftvoller Zukunftsroman, der seine Brillanz aus einer realistischen Dystopie und unaufgeregt starker Sprache zieht. Eve Smith: Der letzte Weg Aus dem Englischen von Beate Brammertz Heyne 2022

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