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Rezension zu
Talberg 1977

Hervorragende Erzählung

Von: Benedikt Bögle
21.02.2022

Maria Leiner führt ein einsames und zurückgezogenes Leben. Sie lebt in einem kleinen Haus mitten im Wald, auf einer abgelegenen Lichtung. Ein langer Fußmarsch trennt sie vom Dorf Talberg. Marias Leben dreht sich um ihren Hund und vor allem um den angrenzenden Wald - sie ist im Dorf als "Hexe" bekannt und fühlt sich wohl tatsächlich auch selbst so. Ihr beschauliches Leben gerät aber plötzlich durcheinander: Sie erhält Briefe von ihrer lange totgeglaubten Tante. Dann taucht auch noch ein seltsamer Wanderer auf, der in ihrem Stall übernachten möchte. Irgendetwas ist im Gange - nur weiß Maria nicht genau, was. Die Probleme werden größer, als der Wanderer plötzlich vermisst wird. Maria scheint ihn als letzte gesehen zu haben. Was ist mit dem Mann geschehen? Und was hat es mit einem weiteren Mann auf sich, der Maria ständig beschattet? "Talberg 1977" ist der zweite Band der Talberg-Reihe von Max Korn. Dieses Buch kann aber ohne Bedenken auch dann gelesen werden, wenn man "Talberg 1935" noch nicht kennt. Max Korn schildert eingängig und bedrückend das einfache Leben von Maria Steiner. Sie ist nicht direkt eine sympathische Heldin. Zwar hatte sie es in ihrem Leben nicht einfach, doch wird im Verlauf des Buches immer deutlicher, dass auch Maria die ein oder andere Leiche im Keller hat - vielleicht sogar im wörtlichen Sinn? Irgendetwas versteckt die alte Frau in ihrem dunklen Keller. Ein finsteres und altes Geheimnis, das der Leser nur langsam erahnen kann. Der zweite Teil des Buches überrascht da ein wenig: Plötzlich geht es nicht mehr nur um Maria und ihre Verbrechen in der Vergangenheit; es geht jetzt auch um zwei jüngere Männer, die es auf den Besitz der alten Frau abgesehen haben und ihr alles nehmen wollen, was sie besitzt. Max Korn - das Pseudonym eines deutschen Autors - ist ein genialer Erzähler. Er macht die bedrückende Welt mitten in den unwirtlichen Bergen und Wäldern geradezu fühlbar. Dabei dürfte sein Roman in der zweiten Hälfte etwas langsamer geschrieben sein: Die doch recht komplizierten Zusammenhänge hageln im Vergleich zum langsam erzählenden ersten Teil nun geradezu auf den Leser ein. Im Ergebnis kann das aber kaum einen Abbruch machen: "Talberg 1977" ist ein genialer Roman.

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