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Rezension zu
Firekeeper's Daughter

Atemberaubend auf der einen, etwas langatmig auf der anderen Seite

Von: Sandra R
26.03.2022

"Firekreepers Daughter" hat in den USA für Furore gesorgt und wird jetzt sogar von den Obamas als Netflix-Serie produziert. Das - und natürlich auch das grandios schön gezeichnete Cover sowie der spannend zu lesende Klappentext - haben mich neugierig gemacht. Ich gebe zu, es ist mein erstes Buch das in einer "Native Community" (also einem Tribe, einem Stamm der indigenen Einwohner Amerikas im Norden) spielt. Mein Halbwissen hat es mir wohl deshalb schwer gemacht, in das Buch hineinzufinden, denn das Setting ist eben nicht so klassisch wie die Bücher, die ich sonst so lese. Aber gerade deswegen (und weil es so ehrlich und authentisch geschrieben ist - immerhin ist die Autorin selbst "native") ist das Buch wohl auch in aller Munde (vor allendingen in Amerika selbst). Das Unbekannte hat eben doch seinen Reiz! Damit möchte ich nicht sagen, dass das Buch alleine wegen seines Settings reizvoll ist, denn auuch die Story (eine Coming of Age Geschichte kombiniert mit einem Kriminallfall) weiß zu überzeugen. Es geht konkret um die 18 jährige Daunis, die nicht so recht dazugehört - denn sie ist halb weiß, halb native American. Sie möchte einen Neustart machen und Medizin studieren, aber als sich ihre Mutter verletzt, legt sie ihre eigenen Pläne auf eis und kehrt zu dem Reservat ihrer Eltern zurück. Gerade als sie sich eingewöhnt hat, geschieht ein Mord und wider Willen wird Daunis, ehe sie sich versieht, als Undercover Agentin eingesetzt, um zu ermitteln. Es ist schwer, mehr zu erzählen, ohne zu spoilern und da ich das unbedingt vermeiden möchte, sage ich an dieser Stelle nicht mehr viel zum Inhalt. Vielmeht möchte ich kurz auf den Schreibstil und das "Drumherum" eingehen. Das ist ein kleines Manko des sonst recht gelungenen Buchs - aber ich tat mir tatsächlich etwas schwer beim Lesen. Es ist hier und da etwas langatmig und zäh. Die eingebauten Slangwörter machten es mir manchmal schwer, weiter lesen zu wollen. Als amerikanischer Leser hat man dafür glaube ich, mehr Freude, denn durch die deutsche Übersetzung geht (logischerweise) viel Textverständnis verloren. Die 500 Seiten schrecken da erstmal etwas ab, denn das erste Drittel macht es dem (deutschen?) Leser schwer, warm zu werden. Es liegt also definitiv nicht an der tougehn Hauptfigur, die zurecht von den Lersen gelobt wird. Es ist by the way übrigens toll, dass sie so stark und unabhägnig gezeichnet ist. So konnte ich ihre Verhaltensweisen und Monologe gut nachvollziehen und folgen. Auch der Plottwist am Ende des Buchs ist ein Highlight -ich habe mit einem solch fulminanten Finale nicht gerechnet. So war ich nach der Lektüre regelrecht "überwältigt" und erstmal "platt". Es gibt einem eine Menge zum Nachdenken und ist im letzten Drittel recht kompromisslos und direkt. Wenn man es also bis dahin geschafft hat, wartet das Buch einen Leser mit einer absoluten Eindringlichkeit auf, die einen sprachlos zurücklässt. Die eingestreunte Romantik (zeitweise sehr liebevoll dargestellt!) sorgt hier und da für eine Erleichterung. Wie man vielleicht merkt, bin ich ein bisschen zwiegespalten und unsicher, wie ich das Buch letztlich bewerten soll und meine Rezension mag etwas "durcheinander" sein. Nichtsdestotrotz gebe ich dem Buch gerne 4/5 Sterne und hoffe den einen oder anderen Leser neugeirig gemacht zu haben. Ich glaube, das Buch wird seine Leserschaft finden und auch in Deutschland von sich reden lassen.

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