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Rezension zu
Nebenan

Geschichte der leisen Töne

Von: Barbara Z.
04.04.2022

In „Nebenan“ erzählt Kristine Bilkau die Geschichte zweier Frauen, Julia und Astrid, deren Wege sich immer wieder flüchtig kreuzen. Ein weiterer, stiller Protagonist ist ein Haus in der Nachbarschaft, das leer steht, seit die Familie, die dort zuletzt gewohnt hat, plötzlich verschwunden ist. Seitdem zieht das Haus die Blicke und Gedanken der Nachbarn auf sich und gibt gleichzeitig den Anstoß für zahlreiche Themen, die in die Handlung verflochten werden. „Nebenan“ hat einen flüssig zu lesenden Schreibstil. Kristine Bilkau gelingt es eindrucksvoll, Szenen so zu beschreiben und eine eindringliche Atmosphäre zu schaffen, dass man beim Lesen jeden Schritt der Protagonistinnen selbst geht. Sie schreibt mitten aus dem Leben direkt ins Herz, von Leerstand, Wegzug, alternder Bevölkerung und bröckelnden Fassaden hin zu Menschen, die noch nicht aufgegeben haben und bunten Steinen, aus denen Neues entstehen kann. Geschichten und Erzählstränge aus der Vergangenheit treffen auf die Gegenwart, wo die losen Enden der Erzählstränge noch nicht fest in das Gefüge der Geschichte eingewoben werden, sondern lose im Wind flattern. Dadurch ist das Ende sehr offen und lässt teilweise mehr Fragen als Antworten zurück. Hier und da hätte ich mir etwas mehr Abschluss gewünscht. „Nebenan“ ist eine Geschichte der leisen Töne, der Liebe zum Detail und zu den Menschen, die ein Portrait der Gesellschaft zeichnet und Denkanstöße liefert.

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