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Rezension zu
Nebenan

Buch mit leisen Tönen

Von: Becky
12.04.2022

Ich habe den Roman gelesen, weil mir die Bücher der Autorin empfohlen wurden. Das Buch spielt in einem kleinen Ort am Nord-Ostsee-Kanal. Alles dreht sich um das Haus nebenan, aus dem eine Familie plötzlich verschwindet. Was geschah mit ihr? Was weiß man tatsächlich über seine Nachbarschaft? Es scheint niemand zu wissen, warum und wohin diese Familie verschwand, und so beginnen die Menschen, das nachbarschaftliche Gefüge, aber vor allem den fehlenden Kontakt zueinander und die Sprachlosigkeit zu reflektieren. Fragen werden laut, Zweifel werden thematisiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Enddreißigerin Julia, die mit ihrem Freund vor kurzem aus der Großstadt hergezogen ist und einen unerfüllten Kinderwunsch hat. Sie versucht weiterhin, schwanger zu werden, muss aber zugleich die Geheimnisse ihrer Mutter ergründen. Da ist auch Astrid, die Anfang 60 ist und seit Jahrzehnten eine Praxis führt. Sie kümmert sich um ihre Tante und versucht, eine verlorene Freundschaft zu retten. Im Garten taucht plötzlich ein mysteriöses Kind auf, Drohbriefe werden geschrieben. „Nebenan“ von Kristine Bilkau ist ein zurückhaltender Roman über Beziehungen zu Menschen, die wir kennen, mit leisen Tönen und vielen aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen wie den Umgang mit der Selbstinszenierung mancher User*innen in den sozialen Medien oder Umweltverschmutzung durch Plastik. Es geht auch um den Wunsch nach Nähe einerseits, dem Bedürfnis nach Privatsphäre andererseits sowie der Balance, an jemandes Leben teilzunehmen, ohne dieser Person zu nahe zu treten. Es hat sich zwar herausgestellt, dass ich nicht ganz zur Zielgruppe gehöre, doch konnten mich die poetische Sprache der Autorin sowie ihre scharfe Beobachtungsgabe durchaus faszinieren.

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