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Rezension zu
Mutter

Abschiednehmen

Von: Lesehummel
15.04.2022

In "Mutter. Chronik eines Abschieds" nimmt uns Melitta Breznik über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten mit ans Sterbebett ihrer Mutter. Die Autorin selbst ist ausgebildete Ärztin und erzählt von den körperlichen Herausforderungen und seelischen Belastungen, einen geliebten Menschen nicht nur gehen zu lassen, sondern aktiv auf dem letzten Weg zu begleiten und Beistand zu leisten. Berührend berichtet sie von letzten gemeinsamen Momenten, sowie dem stillen, aber unaufhaltbaren Hinübergleiten von Körper und Geist und eine andere Welt. Sie schildert von psychisch fordernden und physisch anstrengenden Pflegetätigkeiten, von körperlichen Berührungsängsten und Schamgefühlen. Und sie erzählt vom Alltag, der plötzlich in den fernen Hintergrund rückt und dafür ein verlangsamtes Zeitgefühl in einer einengenden Wohnung hervorruft, in welcher auf den Eintritt des Todes gewartet wird. Aber es geht auch um Versöhnung zwischen einer Tochter und ihrer sterbenden Mutter, denn das Verhältnis der beiden Frauen zueinander war nicht immer ganz harmonisch. "Mutter. Chronik eines Abschieds" ist ein sehr persönliches, intimes Buch der Autorin über das endgültige Abschiednehmen, das für mich als Außenstehende bewegend zu lesen war. Herzenswarm, ehrlich und doch ungeschönt schreibt sie über den mühsamen und aufreibenden Akt der Sterbebegleitung, von gemeinsamen Erinnerungen und vom Hände halten. Der Versuch, ihrer Mutter das Sterben so angenehm wie nur möglich zu gestalten, ist sehr ergreifend und ich vermag es gar nicht wirklich, diesem autobiografisch grundiertem Bericht eine Bewertung aufzudrücken. Doch ich wünsche ihm noch viele Leser, mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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