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Rezension zu
Eine perfekte Familie

Verworren, mysteriös, psychologisch anspruchsvoll!

Von: Seitengeraschel
18.04.2022

Heute hab ich einen Roman für euch im Gepäck, der mir von Bloggerportal und Diana-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank dafür!). „Eine perfekte Familie“ von Liane Moriarty ist ein Roman, auf den ich mich sehr gefreut hatte, da ich Moriartys Buch „Tausend kleine Lügen“ sehr gefeiert habe. INHALT Das Rentner-Ehepaar Joy und Stan Delaney haben jahrzehntelang eine sehr erfolgreiche Tennisschule miteinander in Sidney geführt. Doch nun, im Rentenalter, als sie die Tennisschule längst verkauft haben, fühlen sie sich etwas verloren in ihrem neuen Alltag. Auch ihre vier erwachsenen Kinder kommen eher selten – scheinen doch alle vier trotz großer Tennisbegabung in ihrer Kindheit irgendwie Probleme zu haben, sich in ihren Erwachsenenleben zurechtzufinden und ernsthafte Beziehungen aufzubauen. Doch eines Tages wird das Leben der Delaneys gründlich auf den Kopf gestellt. Denn Joy, die Matriarchin der Familie, verschwindet von einem auf den nächsten Moment spurlos. Und schnell fragen sich ihre Kinder sowie die Polizei: Gab es Eheprobleme zwischen Joy und Stan? Hat womöglich ihr Ehemann Joy etwas angetan? Und was hat Joys Verschwinden mit Savannah zu tun, einer jungen, unbekannten Frau, die für einige Zeit unter mysteriösen Umständen bei den Delaneys gewohnt hat? Eine sehr verworrene und mysteriöse Geschichte voller Wendungen, Verstrickungen und Familiengeheimnisse entspinnt sich… MEINUNG Wiegesagt hatte ich mich unheimlich auf das Buch gefreu – war „Tausend kleine Lügen“ doch vor zwei Jahren ein riesiges Highlight für mich. Dieses Buch betrachte ich mit teilweise etwas gemischten Gefühlen, muss ich zugeben. Das erste Drittel hat mir nicht besonders gefallen, wie ich gestehen muss. Moriarty hat hier die Figuren eingehend vorgestellt und das Familiensystem der Delaneys langsam aufgebaut. Das war für die Geschichte in jedem Fall notwendig – aber leider hat es sich gezogen wie Kaugummi. Ich war mehrfach versucht, das Buch einfach abzubrechen. Zum Glück habe ich aber dann noch das Hörbuch entdeckt – und das war so großartig vertont, dass ich damit dranbleiben konnte. Und ich bin so froh, dass ich diese Geschichte nicht abgebrochen habe! Denn nach der langen Durststrecke am Anfang zeichnet uns die Autorin ein zutiefst verworrenes Portrait einer Familie, deren innere Dynamik von enttäuschten Lebensträumen, Erwartungen aneinander, Verrat und unausgesprochenen Problemen und Familiengeheimnissen gezeichnet ist. Manchmal erschien mir alles wie ein großes Wollknäuel, von dem ich nicht wusste, wie die Autorin es auflösen will. Aber es ist ihr gelungen und irgendwann hing ich an den Lippen der Vorleserin des Hörbuches und spürte, wie ich diese großartige, anspruchsvolle und spannende Geschichte immer weiter erleben und durchdringen wollte. Das Ende selbst fand ich zugegebenermaßen wieder etwas flau – da hätte ich mir noch einen größeren „Knall“ gewünscht. Allerdings tut dies dem Roman aus meiner Sicht trotzdem keinen Abbruch – denn diese Geschichte lebt von der psychologisch sehr treffend beschriebenen, tiefgreifenden Familiendynamik, die sich im Laufe des Buches immer weiter abschält, bis wir zum Kern der Wahrheit vordringen. Das hat mich absolut begeistert und mitgerissen! Ein großartiges Buch (vor allem das Hörbuch!), das ich Fans von Familiengeschichten und psychologisch anspruchsvollen Romanen (z.B. wie die von Celeste Ng) ans Herz legen würde.

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