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Rezension zu
Firekeeper's Daughter

Highlight

Von: rikeslibrary
20.04.2022

Firekeepers Daughter ist seit langem endlich mal wieder ein Jugendbuch, das mich völlig überzeugen konnte. Es erzählt die Geschichte von Daunis, die halb weiß, halb Native American ist und immer zwischen den beiden Welten steht. Eigentlich ist ihr Plan Medizin zu studieren, doch als ihre Großmutter in ein Pflegeheim kommt beschließt sie vorerst in ihrer Heimatstadt zu bleiben, um sich um ihre Familie zu kümmern. Durch ihren Bruder Levi lernt sie in der Eishalle den neu zugezogenen Jamie kennen und kommt ihm als seine Betreuerin immer näher, obwohl sie sich geschworen hat die Eishockey-Welt immer strickt von ihrer Alltags-Welt zu trennen. Als sie jedoch Zeugin eines Mordes wird, rekrutiert sie das FBI als Informantin und Daunis muss plötzlich gegen ihre Freunde und Bekannten ermitteln. Das Cover des Buches ist einfach wunderschön und stimmig und ich bin unheimlich froh, dass es aus dem Original übernommen wurde. Inhaltlich beginnt die Geschichte erstmal eher langsam, nach und nach wird Daunis Beziehung zu den beiden sehr unterschiedlichen Teilen ihrer Familie aufgezeigt, ihre Freundschaften und ihre Leidenschaften für Eishockey und Wissenschaft thematisiert und insbesondere auch die Kultur der Ojibwe eingeführt. Zu Anfang ist es mir ein wenig schwer gefallen, mich in die vielen unbekannten Begriffe auf Anishinaabemowin, der Sprache der Ojibwe, einzufinden, am Ende des Buches befindet sich jedoch ein sehr umfangreiches Glossar, sodass die Wörter jederzeit nachgeschlagen werden können. Ich fand es besonders schön, dass die Autorin selbst registriertes Ojibwe-Tribe-Mitglied ist und auf Sugar Island und in Sault Ste. Marie aufgewachsen ist. Dies ermöglicht tiefgehende Beschreibungen der Kultur, der Bräuche und der Beziehungen zwischen den Menschen im Tribe, die ansonsten nicht möglich gewesen wären. Nachdem ich mich in die vielen mir unbekannten Begriffe eingearbeitet hatte entwickelte das Buch einen richtigen Sog auf mich. Nachdem einige einschneidenden Ereignisse passieren, nimmt das Buch schlagartig an Spannung auf und konnte mich bis zum Ende fesseln. Während das Cover für mich eher eine leichte Story assoziiert, thematisiert Firekeepers Daughter zahlreiche schwerwiegende Themen, bei denen eine Triggerwarnung sinnvoll gewesen wäre. Inhaltlich würde ich das Buch eher jungen Erwachsenen empfehlen, da enthaltenen Themen teilweise sehr heftig sind, fand die Aufarbeitung aber sehr gelungen. Auch wird im Buch an vielen Stellen die Misshandlung von indigenen Kindern in Internaten, das Machtungleichgewicht zwischen weißen und Native Americans und Drogenmissbrauch in den Reservaten behandelt und durch eine kleine Chronik der Geschichte der Native Americans am Ende des Romans ergänzt. Daunis selbst hat mich mit ihrer Zielstrebigkeit aber auch mit ihrem Umgang mit Ängsten und Hindernissen überzeugen können, war mir aber an mancher Stelle etwas zu emotionslos. Die Art und Weise, wie ihr Tribe und ihre Bräuche jedoch als Stütze in schweren Lebenssituationen aufgezeigt wurden fand ich sehr gelungen. Firekeepers Daughter ist ein unheimlich starkes Debüt über Familie, Kultur und Freundschaft, das mit Spannung, tollen Charakteren und einem guten Erzähltempo überzeugen kann und aus dem man viel über die Kultur der Ojibwe mitnehmen kann, sodass ich es nur jedem ans Herz legen kann! 5 Sterne!

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