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Rezension zu
Firekeeper's Daughter

Firekeeper's Daughter

Von: Elena_liest
24.04.2022

Die 18-jährige Daunis Fontaine hat schon immer das Gefühl, nirgendwo wirklich dazuzugehören. Sie ist halb weiß, halb Native American und jongliert permanent zwischen ihrem Dasein als Tochter einer Weißen aus "gutem Haus" und einem Vater, der Teil der Ojibwe-Gemeinschaft ist. Ihr Ausweg scheint das College zu sein, an dem sie Medizin studieren möchte. Doch dann erleidet ihre Großmutter einen Herzinfarkt und sie wird zu Hause gebraucht. Ihre Pläne legt sie erst mal auf Eis - und als sie mit Jamie, einem neuen Eishockey-Spieler der Mannschaft ihres Bruders gerade wieder so etwas wie Normalität erlebt, wird sie Zeugin eines Mordes, der ihr ganzes Leben erneut auf den Kopf stellt. "Firekeeper's Daughter" von Angeline Boulley, übersetzt von Claudia Max, hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Bereits letztes Jahr, als der Spannungsroman im Buchclub von Reese Witherspoon gelesen wurde, bin ich extrem neugierig ob des tollen Covers (das zum Glück auch in der deutschen Ausgabe beibehalten wurde!) und der vielen positiven Resonanzen geworden. Nach dem Lesen kann ich sagen: All die lobenden Stimmen sind berechtigt, dieser Roman ist ein Schatz von einem Buch! Angeline Boulley ist selbst registriertes Mitglied des Sault Ste. Marie Tribes der Chippewa Indians und saß jahrelang an "Firekeeper's Daughter". Die Idee zum Buch kam ihr schon als Jugendliche und ich bin sehr froh, dass sie sie nie verworfen sondern zu diesem Thriller voller Repräsentation und Spannung verarbeitet hat. Die Autorin gibt den Lesenden einen Einblick in die Kultur der Ojibwe-Gemeinschaft und schafft mit Daunis eine Identifikationsfigur, die sie selbst früher immer wieder in ihren Lektüren vergeblich gesucht hat. Neben den Bräuchen und Lebensweisen der indigenen Menschen ihrer Community ruft sie auch immer wieder in Erinnerung, welche Gewalt und Willkür indigene Personen in Amerika erlebt haben und nach wie vor erleben - besonders weiblich gelesene Indigene. Deshalb ist das Buch auch an vielen Stellen nicht leicht zu lesen, der Umgang mit den Traumata und Gewalterfahrungen habe ich aber immer als sehr respektvoll und angemessen empfunden. Zu einem besonderen Leseerlebnis macht den Roman auch der Schreibstil: Angeline Boulley lässt immer wieder Worte der Ojibwe einfließen. Auch abgesehen davon lässt sich aus "Firekeeper's Daughter" so viel mitnehmen - ich kann meine Begeisterung kaum in Worte fassen. Ein Thriller so spannend, dass ich ihn innerhalb von 24 Stunden verschlungen habe und so berührend, dass mich seine Protagonist*innen lange nicht loslassen werden - große Empfehlung!

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