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Rezension zu
Nebenan

Wunderschön zum Schmökern, Reflektieren und Nachdenken

Von: Stines Lesereise
01.05.2022

„Es liegt an der Stille, ein unfreundliches Wort bekommt Gewicht, wenn es von Stille umgeben ist.“ (S. 140) Ein wunderschönes Buch, dass von Menschen erzählt, die sich nahe stehen und doch eigentlich so viel voneinander nicht wissen. Die Erzählungen erstrecken sich über die Nachbarschaft von Julia und Chris. Dort wohnen oder man muss eher sagen wohnte, die Familie Winter. Wann genau sie das letzte Mal gesehen wurden, weiß eigentlich keiner mehr so genau. Und dort wohnt Elsa, die spürbar alt wird. Elsas Nichte, Astrid, ist das Bindeglied zu einer weiteren Nachbarschaft, sie ist eine 60 jährige Ärztin und lebt mit ihrem Mann, einem pensionierten Lehrer, neben Marlis Haus. Die beiden ehemaligen Freundinnen suchen Nähe und haben gleichzeitig Angst vor ihr. Die Erzählungen erstrecken sich über die Nachbarschaft von Julia und Chris. Dort wohnen oder man muss eher sagen wohnte, die Familie Winter. Wann genau sie das letzte Mal gesehen wurden, weiß eigentlich keiner mehr so genau. Und dort wohnt Elsa, die spürbar alt wird. Elsas Nichte, Astrid, ist das Bindeglied zu einer weiteren Nachbarschaft, sie ist eine 60 jährige Ärztin und lebt mit ihrem Mann, einem pensionierten Lehrer, neben Marlis Haus. Die beiden ehemaligen Freundinnen suchen wieder die Nähe der jeweils Anderen und haben gleichzeitig Angst vor ihr. Das Buch erzählt in kurzen Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven ohne in die Ich-Erzählung zu wechseln von Menschen, ihren Sehnsüchten, Ängsten und Träumen. Es zeigt schonungslos, wie wenig wir über unsere Liebsten und die Menschen in unserer Umgebung wissen und wie viel wir selbst daran Schuld sind, dass andere so wenig von uns wissen. Es erzählt von dem Wunsch einer ländlichen Kleinstadtidylle, die ernüchternd von der Realität eingeholt wird. Ich habe das Gefühl, ich habe auf dieser Lesereise wundervolle Menschen kennengelernt. Ich möchte sie alle gerne drücken und ihnen sagen können, alles wird gut. Wie man hoffentlich rauslesen kann, habe ich das Buch sehr gemocht. Wer glaubt, das Buch ist ein Krimi, weil es um das Verschwinden einer Familie geht, wird enttäuscht sein. Wer glaubt, Weisheiten und Erklärungen zu bekommen, wird ebenfalls enttäuscht sein. Das Buch ist für Leser*innen empfehlenswert, die über sich, die Menschen, das soziale Umfeld und das Leben im Allgemeinen nachdenken wollen. Ein Buch, das noch lange in mir nachhallen wird.

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