Rezension zu
Landpartie

Der Buchtitel und das Cover hatten mein Interesse geweckt und ich freute mich auf ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Lesevergnügen. Leider war ich nach fast 200 Seiten immer noch nicht im Buch angekommen. Der Schreibstil sieht und fühlt sich auf den ersten Moment flüssig an, verliert sich jedoch immer wieder in ausschweifenden, verschachtelten Nebensätzen, so dass man quasi am Ende des Satzes vergessen hat, worum es eigentlich am Anfang des Satzes ging. Der Inhalt: Es geht es um ein Zusammentreffen bei dem Schriftsteller Sasha Senderovsky und seiner Familie. Sasha hat einige seiner Bekannten und Freunde eingeladen in seinem Landhaus in der Nähe von New York eine Pandemie auszusitzen. Dies aber nicht ganz uneigennützig, wie sich zeigen wird. Auf den ersten Blick erinnert das Ganze ein bisschen an das Decamerone von Giovanni Boccaccio. Menschen die sich während einer Seuche in einem schützenden Haus treffen und dort versuchen mit Ignoranz und Verdrängung dem normalen Leben weiter nachzugehen. Dabei werden vom Autor die Geschichten der einzelnen Protagonisten und die jeweilige Verbindung zu dem Gastgeber beleuchtet. Im Roman von Gary Shteyngart wirkt das Ganze zu gewollt intellektuell bzw. zu lustig. Ein roter Faden der durch die Geschichte führt ließ nicht entdecken, auch nicht, was der Autor mit der Geschichte sagen will. Es wirkt zu einstudiert, zu künstlich und das Thema Pandemie ist leider auch nicht gut verarbeitet. Die einzelnen Geschichten der Beteiligten wirken abgeklärt und es ließ sich keine Freude beim Lesen aufkommen. Die Schreibweise ist zäh und ermüdend und kann leider nicht weiterempfohlen werden. Schade.