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Rezension zu
Das zweite Geheimnis

Fesselnd: Das zweite Geheimnis

Von: Erdhaftig schmökert
07.06.2022

Der zweite Band der Trilogie rund um die ehemalige BND-Spionin Ria Nachtmann, die immer noch in der DDR lebt, fesselt von der ersten Seite an. Mit hinein spielen zu Anfang vor allem ihre Familie, eine sich abzeichnende Republikflucht und noch einiges mehr. Die Geschichte spielt Mitte der 1960-er Jahre vorwiegend in der DDR. Ria arbeitet nach wie vor als Sekretärin im Ministerium für Außenhandel für ihren Chef Dr. Alexander Schalck, der sie hoch schätzt. Mit ihr bekommt man Einblicke in das Leben in der DDR und die Arbeit in den Ministerien. Die Stasi hat sie immer noch auf dem Kieker, besonders eine Dame beißt sich an ihr fest. Auch in diesen Handlungsstrang fließen so einige Informationen ein, die mir noch total unbekannt waren. Unter anderem, das zu Beschattenden radioaktiv verseuchte, kleine Gegenstände zugesteckt wurden und sie mittels kleinen „Krabblern“ leicht verfolgt werden konnten. Rias Schwager Henning arbeitet mittlerweile todunglücklich beim Grenzschutz und man ahnt was er vorhat. Allerdings nicht, wie sein Werdegang ausarten wird. Die Stasi versucht Rias Tochter in die Finger zu bekommen. Die angehende Leistungssportlerin ist noch ziemlich naiv. Ab der Romanmitte mischt der Verfassungsschutz aus Bonn mit hinein. Und Ria darf endlich einen Urlaub in befreundetes Ausland antreten. Allerdings mischt die Stasi hier auch intensiv mit. Köstlich beschreibt Müller, wie sehr die urlaubenden Bürger überwacht und fast wie Kindergartengruppen behandelt wurden. Die DDR war ein Unrechtsstaat, der seine Bürger überwachte und sicher gehen wollte, dass kein ein flüchtet. Auch der einst so regimetreue Henning zweifelt längst. Fazit: Titus Müller recherchierte gut, verfasste den Roman in wunderbarem Stil und so, dass ich ihn tatsächlich an einem langen Tag durchlas. Man lernt zwischen den Zeilen und durch das vermittelte „wie nebenbei“ Wissen immer noch etwas dazu. Oft perfide Kleinigkeiten, aber auch durchaus Amüsantes. Es ist hilfreich den ersten Band „Fremde Spionin“ vorab zu lesen.

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