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Rezension zu
Wie wir die Welt sehen

Wie wir die Welt sehen

Von: Elena_liest
10.07.2022

Vor Kurzem habe ich in einer Podcast-Folge erstmals vom "Doomscrolling" gehört, also dem exzessiven Konsumieren negativer Nachrichten im Internet, und habe mich mit diesem Phänomen leider gleich sehr identifizieren können. Manchmal sitze ich stundenlang da, scrolle durch Timelines und Nachrichtenportale, bekomme hier noch eine Push-Benachrichtigung und da noch einen Link zugesendet, nebenbei laufen die Tagesschau und andere Nachrichtenformate. Irgendwann schwirrt mir der Kopf, es macht sich Verzweiflung breit, die Welt sieht nicht mehr nach einem wirklich guten Ort aus. Ronja von Wurmb-Seibel widmet sich in ihrem Buch "Wie wir die Welt sehen: Was negative Nachrichten mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien" genau diesem Konsum von negativen Nachrichten - und bietet uns Strategien an, wie wir Nachrichten anders konsumieren können. Zunächst nähert sich die Autorin dem Thema Nachrichten ganz allgemein an, sie erklärt, was "gute" und was "schlechte" Nachrichten sind, wie und anhand welcher Kriterien Nachrichten überhaupt von Journalist*innen ausgewählt werden und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen als Journalistin sowie Nachrichtenkonsumentin. Nach und nach bricht sie auf, weshalb keine negativen Nachrichten zu lesen nicht gleichbedeutend mit gar keine Nachrichten mehr zu lesen ist - sondern vielmehr als Aufruf zu verstehen ist, sich stattdessen dem konstruktivem Journalismus zuzuwenden. Also: Nicht nur zu lesen, was gerade alles schief läuft, sondern auch nach Lösungsansätzen zu fragen. Am Ende jeden Kapitels gibt Ronja von Wurmb-Seibel den Lesenden zudem Ideen für Experimente mit auf den Weg, um den eigenen Nachrichtenkonsum zu hinterfragen, konstruktiven Journalismus aktiv zu suchen und auch selbst nach Lösungen zu forschen, egal ob bei politischen oder privaten, kleinen oder großen Problemen. Gerade in diesen Zeiten von Kriegen und Pandemien habe ich "Wie wir die Welt sehen" als sehr bereichernd empfunden. Einige der Ansätze habe ich gleich im privaten Umfeld weitergegeben, Vieles versuche ich jetzt in meinen eigenen Alltag zu integrieren. Mein Blick auf die Nachrichten hat sich in jedem Fall verändert und ich denke, dass es uns allen guttuen kann, aus dieser gefühlten Hilflosigkeit, die uns unnötig lähmt, herauszufinden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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