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Rezension zu
Nebenan

Leises Buch

Von: Katrin Faulhammer
30.09.2022

Das Buch erzählt die Geschichte von zwei Frauen in einem kleinen Dorf am Nordostseekanal. Julia, Ende 30, lebt dort mit ihrem Freund Chris und sehnt sich sehr nach einem Kind. Sie recherchiert stundenlang im Internet und unterzieht sich erfolglos diversen Behandlungen. Astrid, Ende 60, Ärztin, arbeitet auf die Rente zu. Ihre drei Kinder sind schon ausgezogen und zuhause ist ihr Mann Andreas. Sie bekommt ab und an Drohbriefe, kann diese aber nicht zuordnen. Nebenan ist das Haus von Marli, einer alten Freundin mit der die Freundschaft über die Jahre Schaden genommen hat. Die beiden Frauen begegnen sich nie direkt, aber ihre Wege kreuzen sich auf andere Weise. Neben diesen beiden Erzählsträngen, gibt es auch noch als Rahmenhandlung das Verschwinden einer Familie, das beide Frauen auf unterschiedliche Weise beschäftigt. Das Buch lässt sich gut lesen und die abwechselnden Perspektiven der Frauen haben mir gut gefallen. Es hat einen leicht, melancholischen Ton, es geht um Verluste, verändernde Lebensumstände, das Hinterfragen der eigenen Werte und Anschauungen. Mich hat das Buch sprachlich an Daniela Krien erinnert, unaufgeregt, schnörkellose Sprache. Thematisch auch mit Elementen von Juli Zeh, auch wenn dies dem Buch wohl nicht gerecht wird. Das Buch hat mir gut gefallen, war aber kein absolutes Highlight, was vielleicht daran lag, dass die Probleme der Protagonistinnen zwar plastisch geschildert werden, aber thematisch ich diese doch schon häufiger gelesen habe. Die Geschichte mit der verschwunden Familie ist spannend, hat wahrscheinlich auch eine Metaebene, aber ich konnte sie nicht finden. Dennoch würde ich gerne mehr von Kristine Bilkau lesen. Ich wünsche dem Buch für den Buchpreis viel Erfolg, für mich hat es aber eher Aussenseiterchancen.

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