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Rezension zu
Zur See

Dörte Hansen hat es wieder geschafft…. :-)

Von: Sarah H
08.01.2023

Dörte Hansen hat es wieder geschafft die besondere, ernste und bisweilen düstere Stimmung in ihren Geschichten sehr lebendig werden zu lassen. Sie hat einfach ein Gespür für Menschen und hat dieses Mal die Insulaner der deutschen Nordseeinseln aufmerksam beobachtet. Ich habe mir diese kleine raue Insel mitsamt den vom Wind gekrümmten Bäumen und reetgedeckten Fischerhäusern und deren kauzigen Bewohnern sooo gut vorstellen können. “Irgendwo in diesem Haus, verborgen unter Deckenbalken, hinter den Mauerankern oder alten Fliesen, in den Ritzen des Knochenzauns vielleicht, müssten auch noch die Geschichten sein, die nicht geschrieben wurden: die Erinnerungen der Ertrunkenen, von einem Mast erschlagenen, Verschollenen, Erfrorenen und an Skorbut Gestorbenen.“ ( Seite 11) Man entdeckt hier so manches Klischee mit einem Augenzwinkern aufs Korn genommen. Z.B. die Ringelshirt-Familien, die ihre Rollkoffer übers Kopfsteinpflaster ziehen oder die Touristen, die mit leerem Fischbrötchen ungläubig der frechen Möwe nachschauen.. und entdeckt sich selbst auch darin wieder. Den erhofften Einblick hinter die Türen der Insulaner habe ich aber ebenfalls bekommen. Vor Allem begleiten wir die Mitglieder der Familie Hansen, die noch in so einem alten Haus leben ( dürfen) und ihre jeweiligen Probleme und Gefühle. Besonders konnte ich mich in Eske Hansen ( die erwachsene Tochter) hineinversetzen, da sie im Pflegeheim arbeitet und dort die Nachtschichten schiebt. Ihre Gedanken über die alten Menschen und ihre Arbeit mit ihnen kamen mir sehr vertraut vor. Das Inselleben wird hier ungeschönt dargestellt und auch die Umweltproblematik, Abwanderung der jungen Leute und die beiden Seiten der Medaille des Tourismus sind Themen dieses Buches.

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