Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich

Wer war ich eigentlich mal?

Von: Seite 101
09.06.2023

Es war irgendwie die Stimmung auf dem Cover, dass mich beeindruckte. Ein wenig düster, mysteriös und bedrohlich. Und es lohnte sich, auch dem Klappentext Aufmerksamkeit zu schenken. Das klang nach Stoff, den ich im Moment gerne konsumiere. Natürlich musste ich es lesen. Die Leichen im Garten Saffy bekommt von ihrer Oma ein altes Cottage vermacht. Ihre Mutter Lorna möchte es nicht, denn diese lebt als Freigeist im entfernten Spanien. Saffy kennt das Cottage noch nicht, denn ihre Oma hat dort nie gewohnt, seit Saffy auf der Welt ist. Es war immer vermietet und spielte in der Familie keine Rolle. Doch Saffy freut sich sehr über das kleine Haus in dem kleinen englischen Dorf. Saffy erwartet ihr erstes Baby und sie ist dabei, eine Familie zu gründen, da kann ein eigenes Heim auf dem Land ja nicht schaden. Beim Anbau der Küche finden Grabungen im Garten des Hauses statt. Dabei werden 2 Skelette gefunden. Wer sind diese Toten und hat Saffys Familie was damit zu tun? Mutter Lorna kann sich nur bruchstückhaft an die Zeit im Cottage erinnern, denn sie war einfach noch zu klein, als sie dort gelebt hat. Und Saffys Oma ist auch keine große Hilfe, denn sie lebt nun aufgrund von Demenz in einem Pflegeheim und hat nur noch selten lichte Momente. Saffy macht sich gemeinsam mit ihrer Mutter auf Spurensuche in die Vergangenheit. Dabei kommen nicht nur Geheimnisse ans Licht, sondern Mutter und Tochter, die sich eigentlich nie gut verstanden haben, nähern sich aufgrund der Umstände langsam wieder an. Blicke in die Vergangenheit Diese Erzählweise ist sicher nicht neu. Es gibt die jetzige Zeitachse und die Vergangenheit. In regelmäßigen Abständen wird zwischen den Handlungssträngen hin- und hergesprungen. Auch die Erzähler springen, mal erzählt Saffy selbst, dann wird aus der Sicht von Mutter Lorna erzählt. Das erfindet sicher alles das Rad nicht neu. Aber ich mag die Protagonisten des Buches sehr. Die Beziehungen unter den drei Frauen ist sofort spürbar und man spürt, wie ein Ruck durch das Oma-, Mutter-, Tochter-Gefüge geht und sich während der Handlung zwischen ihnen etwas ändert und zurechtruckelt. Außerdem bin ich von der Stimmung im Buch ganz angetan. Man bemerkt in der Verangenheit etwas hoffnungsvolles und unbeschwertes. Lorna, die mit ihrer Mutter für einen Neuanfang in das kleine Cottage zieht ist voller Hoffnung und Träume und dennoch bemerkt man eine Bedrohung. Aber man kann nicht ergründen, woher diese kommt. Auch in Saffys Zeitachse ist durch die Schwangerschaft alles voller Hoffnung. Aber auch hier ist die Bedrohung, sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart spürbar. Sogar noch deutlicher als in der Vergangenheit. Das fesselt mich sehr, denn ich will unbedingt wissen, was die Protagonisten bedroht. Was ist es, was unausgesprochen und nie wirklich erwähnt immer gefährlich über den Personen schwebt und dadurch gekonnt eine greifbare Spannung erzeugt? Was? Ich versuche immer wieder zu begreifen, was da vor sich gegangen ist. Wie passen die einzelnen Stränge zusammen? Und eigentlich behaupte ich von mir, dass ich eine rege Fantasie habe. Aber mit der Wendung am Ende habe ich gar nicht gerechnet. Es gab einen regelrechten What-the-Fuck-Moment. Richtig gut. Ich habe das Buch verschlungen. Es hat auf jeden Fall für eine spannende, aber nicht neue Erzählweise, die zu fesseln verstand, 4 Eselsöhrchen verdient. Aber, bei dem Ende, kann es dabei natürlich nicht bleiben. 5 Eselsöhrchen sind mehr als verdient!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.