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Rezension zu
Die Reporterin - Worte der Wahrheit

Turbulente Jahre

Von: Martinas Buchwelten
07.09.2023

Nachdem Band 1 mit einem Cliffhanger geendet hat, war ich gespannt, wie es mit Malou weitergehen wird. Und schon nach den ersten Zeilen war mir klar, dass Band 2 nahtlos an den Vorgänger anschließt. Man trifft auf alte Bekannte und ist schnell wieder mitten im Geschehen. Mit der Geburt von Töchterchen Leonie erkennt Malou bald, dass es nicht so einfach ist Beruf und Kind zu vereinbaren. Ihre Sorgen und Nöte kann sicher auch noch heute jede Mutter nachvollziehen, trotz einiger (kleiner) Verbesserungen auf diesem Gebiet. Mit Hilfe von Freunden und Verwandten schafft sie den Spagat zwischen beruf und Muttersein. Doch ein schlimmer Schicksalsschlag holt sie kurze Zeit später ein. Das Angebot, die Biografie von Zarah Leander zu schreiben, hilft ihr wieder auf die Beine zu kommen und sich ihrer Tochter und auch dem Beruf zu widmen. Sie zieht dafür kurzerhand in ein altes Bauernhaus auf dem Lande, wo sie an der Biografie arbeitet und gleichzeitig Leonie bei sich haben kann. Doch ihr Boss möchte sie so bald wie möglich wieder in der Redaktion sehen... Wie schon im ersten Band ist die Story rund um Malou und ihr Job als Society Reporterin wieder fesselnd erzählt. Diesmal begleiten wir sie durch die Jahre 1965-1969. Der damalige Zeitgeist wurde von Teresa Simon wieder grandios eingefangen. Diesmal dürfen wir gemeinsam mit Malou so spannende Persönlichkeiten wie Romy Schneider, Newcomer Roy Black, Zarah Leander, Heinz Rühmann, Dietmar Schönherr, Esther Ofarim oder Mick Jagger von den Rolling Stones interviewen. Große Aufregung gibt es bei der Aufführung des Musicals "Haare" und der Eröffnung der ersten Großraumdisco in München. Die Zeit in den 1960igern ist von Umwälzungen geprägt. Die Jugend möchte nicht mehr so leben, wie ihre Eltern und es wird gegen den Vietnamkrieg demonstriert. Friede und Freiheit sind nicht nur Schlagworte. Neben dem Promiklatsch werden deswegen auch auch politische Themen angesprochen. Die damaligen Studentenunruhen und der unerwünschte Besuch des persischen Schahs Mohammea Reza Pahlawi sind nur einige politische Vorkommnisse in dieser doch unruhigen Zeit des Kalten Krieges. Die kommende Mondlandung wird auch noch erwähnt, bevor dieser zweite Teil leider auch schon wieder zu Ende geht. Die Figuren sind alle wieder sehr liebevoll und lebendig gezeichnet. Neben Malou dürfen wir auch einige Nebencharaktere auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten. Ihre beste Freundin Roxy überrascht Malou mit einem neuen Mann und einer neuen Karriere, Onkel Julius und ihr bester Freund und Kollege Samy stehen Malou in vielen Situationen bei und das Verhältnis zu ihren Eltern scheint sich auch endlich zu verbessern. Der lebendige und gefühlvolle Schreibstil lässt einem wieder nur so durch die Seiten rasen und man ist viel zu schnell durch die Geschichte durch. Der Roman enthält eine Playlist der erwähnten Musiktitel (die ich beim Lesen immer im Ohr hatte) und zwei wundervolle Gedichte von Frida Kahlo und Mascha Kaléko Fazit: Der Nachfolgeband schließt nahtlos an Band 1 an und konnte mich genauso begeistern. Teresa Simon fängt den Zeitgeist und die gesellschaftlichen Veränderungen der Sechziger Jahre wunderbar ein und lässt einem durch den lebendigen Schreibstil direkt daran teilhaben. Eine Leseempfehlung für diese großartige Dilogie!

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