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Rezension zu
Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan

Atmosphärische und detailreiche Geschichte im historischen Orient ohne Shadowhunter

Von: Waylandliest
02.01.2024

Swordcatcher - die Chroniken von Castellan ist ein Buch von Cassandra Clare, die ich mit City of Bones kennen und lieben gelernt habe. Nach all den Büchern im Shadowhunter Universum, bekommen wir mit Kel und Connor eine ganz neue Geschichte präsentiert. Wir befinden uns in Castellan, meist im Palast, wo der Handel mit Gütern, Geld und Macht den Alltag bestimmt. Die großen Adelshäuser sind einem bestimmten Handelsgut zugehörig und das Handelsgut, bzw. der Wert dessen, bestimmt die Macht des Hauses. All das und das beschriebene Setting erinnerten mich beim Lesen sehr stark an den historisch angehauchten Orient. Die Magie ist ausgestorben und wir erfahren zwischen den Kapiteln immer ein bisschen über die Göttin und über die Hintergründe, warum die Magie von der Welt verschwunden ist. Diese Zwischenkapitel und die Perspektive von Lin, der Heilkundigen, sind dabei aber das einzige magische an der Geschichte. Der Fantasy-Anteil war für meinen Geschmack etwas zu gering. Ohne zu viel zu verraten, könnte sich dies aber in einer Fortsetzung ändern. Was das Buch für mich auch sehr atmosphärisch gemacht hat, neben den ausführlichen Beschreibungen der Autorin, waren die Szenen in den dunkelsten Ecken der Stadt. Die Szenen mit dem Lumpensammlerkönig, die Alleingänge und Entführungen von Kel, den Kletten uvm. Das hat mich ein bisschen an die Krähen erinnert von Leigh Bardugo. Sehr schön :) Die Hauptcharaktere Kel und Connor waren mir leider nicht sonderlich sympathisch. Kel ist mir als Schwertfänger des Prinzen insgesamt einfach zu selbstlos und aufopfernd. Für einen verwöhnten Prinzen Tag für Tag sein eigenes Leben zu riskieren ist mir einfach sehr weit weg. Connor selbst ist mir zu überheblich, arrogant, naiv und unreif. Insbesondere ab der Mitte wird er auch verantwortungslos. Die Person, die etwas Positives in alle Bereiche gebracht hat, war Lin. Sie war beim Lesen mein Lichtblick :) sie brachte selbst Connor dazu, über seinen eigenen Tellerrand hinauszublicken. Sie brachte auch die für mich so dringend ersehnte Magie in die Geschichte. Sie ist mutig, witzig, authentisch und kämpferisch. So wie ich mir einen Charakter wünsche. Insgesamt war das Buch für mich sehr zäh. Etwas zu detailreich und einiges störte mich schlichteinfach. So wird Sexarbeit hier sehr oft beschrieben, ausführlich und detailliert, was alleine nicht schlimm wäre. Freizügigkeit stört mich generell in Büchern nicht. Aber es wird in meinen Augen als zu Positiv beschrieben. Ein Zufluchtsort für Reiche, die hier Dampf ablassen können. Auch stehen die modernen Ansichten was Sexualität angeht in Konflikt mit dem historischen Setting und der antiquierten Stellung der Frau. Frauen dürfen das Charta zum Beispiel nicht leiten, sondern müssen dafür heiraten, damit es der Mann leitet. Und Frauen dürfen keine Heilkundigen werden usw. Zudem wurden in meinen Augen viele gesellschaftlich relevanten Themen "reinkonstruiert". Das hat mich beim Lesen einfach immer wieder etwas gestört. Insgesamt hat Cassandra Clare hier aber eine große neue Welt erfunden, die Fantasylesern sicherlich Freude bereitet. Die Story ist spannend, wenn auch mit einigen Längen, und Lin als Charakter ist super. Die Hintergrundstory (Geschichte des Landes) ist super detailliert beschrieben und macht das Ganze rund. Eine zähflüssige, aber solide Story. Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall lesen.

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