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Rezension zu
KLIMT

Lädt zum Betrachten ein! Für Kunst-Begeisterte ein MUSS!

Von: miss_lia48
02.05.2024

„Kannst du nicht allen gefallen durch deine That und dein Kunstwerk - mach es wenigen Recht. Vielen gefallen ist schlimm.“ (Friedrich Schiller, zitiert von Klimt) ---- Die Kunst-Leporello-Reihe aus dem Prestel Verlag hat es mir bereits in der Vergangenheit bei den Ausgaben über Monet und Van Gogh sehr angetan. Unter einem Leporello versteht man in diesem Fall ein Buch, das aus einem langen ziehharmonikaartig zusammengefalteten "Papierstreifen" besteht. Dieser wurde einseitig mit zahlreichen Werken von Gustav Klimt bedruckt und misst ausgeklappt ganze 16 Meter! Zum Betrachten kann man aber auch Falte für Falte umblättern, was weniger Platz einnimmt. Beim Blättern muss man dennoch vorsichtig sein, damit keine Knicke entstehen – Kindern würde ich es daher eher nicht in die Hand drücken. Durch die bedruckte Leinenbindung wirkt die Ausgabe noch hochwertiger. Und mit dem Schmuckschuber wird das Leporello auch im Regal zum absoluten Hingucker. Ich persönlich bevorzuge es, wenn Kunstbücher viele große Abbildungen enthalten und die Texte weniger ausschweifend formuliert sind. So steht das Betrachten auch in diesem Leporello im Vordergrund und man kann die hochwertig abgedruckten Bilder in Ruhe auf sich wirken lassen. Das liebe ich an diesem Buch ganz besonders. Im Beiheft, geschrieben von Valérie Mettais findet man auf fünf Seiten Hintergrundinformationen über den Künstler Gustav Klimt und die Zeit seines Schaffens. Anschließend sind die einzelnen Gemälde aus dem Leporello als Schwarz-Weiß-Bilder abgedruckt und mit den wichtigsten Eckdaten versehen: Infos zum jeweiligen Kunstwerk, Titel, Zeitpunkt der Entstehung, Maltechnik und Malgrund, Größe sowie Ausstellungsort/ Besitz. So besucht Klimt 1876 mit 14 Jahren die Kunstgewerbeschule in Wien. Er möchte Dekorationsmaler werden und lernt, öffentliche Gebäude nach dem Vorbild von Hans Makart zu verzieren. Mitte der 1880er-Jahre erledigt er Auftragsarbeiten wie Deckenfresken oder Porträts. Bei Arbeiten für den Festsaal der Wiener Universität löst Klimt 1894 mit den Werken „Philosophie“, „Medizin“ und „Jurisprudenz“ große Empörung aus, da sie nicht den konservativen Vorstellungen entsprechen. Er gründet 1897 die „Wiener Secession“ mit, eine Vereinigung bildender Künstler Österreichs - eine Abspaltung vom Wiener Künstlerhaus, die mit konservativen Werten brechen möchte. Sie erschafft Kunst im Jugendstil, inspiriert aus dem Symbolismus, dem japanischen Holzschnitt oder der Volkskunst und vermischt Malerei, Dekoration, Illustration, Holzschnitt, Radierung, Typografie, usw. miteinander. Klimt verzichtet auf weitere öffentliche Aufträge und widmet sich Porträtaufträgen von beispielsweise Fabrikbesitzern oder Bankiers. Die Weiblichkeit dominiert seine Kunst – er malt Frauen ganz unterschiedlicher sozialer Klasse, oft unbekleidet. Aus der Secession tritt Klimt 1905 aus, fördert Egon Schiele und reist durch Europa. 1909 endete Klimts „goldene Periode“ und er bevorzugte ab ca. 1911 bunte Farben, florale Muster und geometrische Muster (Modernismus). Den Hintergrund von KünstlerInnen finde ich immer wieder spannend. So war für mich hier beispielsweise neu, dass Klimts Vater Goldgraveur war. Das könnte auch zu den zahlreichen Gold-Elementen in Klimts Kunstwerken beigetragen haben. Wobei er sich dafür laut dem Begleitheft vor allem in einer Kirche in Ravenna (Basilica San Vitale) hat inspirieren lassen. Gerade seine Werke aus der „goldenen Periode“ haben für mich großen Wiedererkennungswert. Das Leporello zeigt jedoch anschaulich auf, dass Gustav Klimt noch viel mehr und vielfältiger gemalt hat, indem es auch einige seiner zahlreichen Landschaften/ Naturmotive abbildet. FAZIT: Auch das 16 Meter lange Leporello über Werke von Gustav Klimt kann ich Kunst-Begeisterten nur empfehlen! Der Fokus liegt hierbei auf der Betrachtung der hochwertig abgedruckten Werke. Die bedruckte Leinenbindung, der Schmuckschuber und das informative Beiheft runden dieses Gesamtkunstwerk harmonisch ab und machen es zu einem absoluten Hingucker! 5/5 Sterne!

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