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Rezension zu
Outsider

Was für eine Geschichte.

Von: Bodhi
19.06.2024

Viele Mythen ranken sich um den 81-jährigen Einzelgänger Dag Aabye: Er soll das Extremskifahren begründet, im Hollywood der 1960er-Jahre als Body Double von Sean Connery und Michael Caine gearbeitet haben und heute der älteste Läufer des 125 km langen Death Race Marathons in den Rocky Mountains sein. Dokumentarfilmer haben den rätselhaften Aussteiger begleitet und die Legenden um ihn herum angeheizt. Ein Fünkchen Wahrheit steckt in all den Geschichten – aber wie wurde Dag Aabye zu dem Mann, der er heute ist? Warum hat er Freunde und Familie hinter sich gelassen, um ein Leben in relativer Abgeschiedenheit zu führen? Brett Popplewell hat ihn über sechs Jahre begleitet. Fasziniert von seiner Lebensgeschichte begibt sich der Investigativjournalist auf die Suche nach Aabyes verborgener Vergangenheit: über Norwegen – wo er 1941 unter mysteriösen Umständen zur Zeit der Nazi-Besetzung geboren wird –, über Argentinien, Deutschland und zurück in die Berge British Columbias. Berührend und packend zeichnet der Autor das feine Porträt des vielschichtigen Eremiten und seines unwahrscheinlichen Lebens - und lässt uns gleichzeitig unsere Vorstellungen vom Altern, menschlichen Leistungen und Heimat hinterfragen. MEIN Fazit: Was für ein großartiger Einblick in die Lebensreise eines Mannes. Dags Höhen und Tiefen von der frühen Kindheit bis zu dem Lebensstil, den er heute lebt. Der Autor (Brett Popplewell) verbrachte endlose Stunden damit, Dags unbekannte Familiengeschichte zu recherchieren, um seine Geschichte ans Licht zu bringen. Dag selbst erfuhr durch Bretts Recherchen zum ersten Mal von wahren Berichten über seine Familie vor seiner Geburt. Mein einziges Wort, um Dag zu beschreiben, wäre „extrem“. Er legte die Messlatte hoch, damit andere ihm in Bezug auf seine Fähigkeiten beim Skifahren (abseits der Piste) für einen alten Mann, der Ultramarathons lief, folgen konnten. Die Geschichte von Dag Aabye ist unglaublich. Ich habe gelacht und beim Lesen geweint. Manchmal versuche ich, mich mit dem Trauma, dem Schmerz, der Verlassenheit und dem Mangel an Liebe auseinanderzusetzen, den Dag als Kind erlitten hat, und das ergibt für mich keinen Sinn. Ich verstehe, warum er bewusst und unbewusst das Leben geführt hat, das er geführt hat. Und ich bewundere und beneide ihn um seine positive Einstellung zu seiner Reise. Aber die Geschichte ist viel mehr als das. Brett Popplewells poetische Interpretation ist bewundernswert. Sein Text strotzt nur so vor Liebe und Respekt für Dag, ohne die Wahrheit zu opfern. Dieses Buch ist besser als jede Biographie oder Autobiografie eines heute lebenden Prominenten. Ich kann es nur empfehlen.

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