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Rezension zu
Farbenblind

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn du den General hast, aber den Soldaten brauchst

Von: Denise
02.01.2016

In einem großen Freizeitpark passiert der Horror: zwei Amokläufer schießen wild um sich. Einer wird ohne Widerstand von der Polizei verhaftet, der andere ist flüchtig. Der Täter will jedoch nur mit einer reden: Dr. Jenna Ramey. Die forensische Psychiaterin hat eine besondere Gabe, die sich Farbsynästhesie nennt. In bestimmten Situationen tauchen vor ihren Augen Farben auf, die sie mit bestimmten Gefühlen verbindet. Wird ihr das helfen, den zweiten Schützen zu finden? "Farbenblind" war mein erster Thriller von Colby Marshall und ich bin sehr zufrieden. Die Autorin erschafft mit dem Auftakt zu einer Reihe um die Psychiaterin Jenna Ramey eine Hauptfigur, die durch ihre Gabe nicht immer nur Vorteile hat. Toll! Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler geschildert. Dabei folgt man aber nicht nur Jenna, sondern bekommt auch einen genauen Einblick in die Welt des Täters Isaac Keaton und erfährt zu dem etwas über die Opfer des Amoklaufes. Die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Geschehen sowie die schnellen Wechsel haben mir sehr gut gefallen. Endlich mal wieder ein Thriller, der sich wie ein Actionfilm liest. Zugegeben, zu Beginn hatte ich Bedenken, ob die Farbsynästhesie von Dr. Ramey nicht zu sehr ausgeschlachtet, in den Vordergrund gerückt wird oder gar ins mysthische abdriftet. Doch die Sorge war unbegründet. Colby Marshall fügt die Gabe sehr gut in die Geschichte ein und nutzt sie als Denkanstöße für Jenna und ihr Team. Mehr nicht. Das fand ich toll. Jenna Ramey ist mir sympathisch, wenn auch nicht ohne Ecken und Kanten. Die Psychiaterin hat mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen, die im Verlauf des Buches immer mehr ans Licht kommt. Dabei hat sich die Autorin mal nicht an Alkohol oder gewalttätigen Ehemännern aufgehalten, sondern ging einen Schritt weiter. Für mich als passionierte Thriller-Leserin eine tolle Abwechslung. Jenna ist zielstrebig, auch wenn ich sie ab und an für ihre übereilten Entscheidungen schlagen wollte. Die Story selbst hat mich von Beginn an gefesselt. Der Amoklauf findet in einem sehr bekannten Freizeitpark statt, auch wenn die Autorin den Namen nicht verwendet. Da ich dort selbst schon ein paar Mal zu Besuch war, ist mir gleich zu Beginn schon anders geworden. Im hohen Tempo jagt man dann die Täter, folgt einem verzweifelten Vater und muss sich mit einem narzisstischen Soziopathen auseinandersetzen. Die Geschichte ist rund, lässt aber bei genauem Hinsehen Detailfragen offen. Mich hat das beim Lesen nicht gestört, ich hoffe aber, dass der Folgeband mehr Antworten liefert. Das Ende war dramatisch und passend zur gesamten Handlung. Colby Marshall lässt genug Raum für eine Fortsetzung, der Fall an sich ist aber abgeschlossen. Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist direkt, unkompliziert und ohne Schnörkel. Blutige Details gibt es kaum. Die Jagd auf die Täter hat einfach hohe Priorität. Fazit: bei dem Buch kann man fast blind zugreifen!

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