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Rezension zu
Talon – Drachenherz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Anfangs mitreißend, später zäh, langwierig und langweilig

Von: Jenny
27.01.2016

Rezension: Kann Spoiler bezüglich des ersten Teils enthalten! Nachdem der erste Band der Reihe noch aus drei Perspektiven geschildert wurde, gibt es in diesem Buch bereits vier Erzähler: Ember, Garret, Riley und Dante. Dadurch erfährt der Leser nicht nur mehr über das Liebesdreieck, sondern bekommt hin und wieder ganz nebenbei auch Einblicke in die Arbeit von Talon. Das sorgt für erfrischende Pausen zwischen den immer gleichen Gedanken und Gefühlen der drei Flüchtigen, denn Dante gibt noch immer Rätsel auf. Schon im ersten Teil dachte ich, ich hätte ihn falsch eingeschätzt, aber in diesem Teil musste ich meine korrigierte Meinung erneut revidieren, denn er ist viel gerissener und vielschichtiger als erwartet. Außerdem werden durch Dantes Perspektive und einige Rückblicke in Rileys Anfangszeit als Einzelgänger die diffusen Informationen, die im ersten Band über Talon vermittelt wurden, weiter konkretisiert. Es wird mit Beweisen untermauert, dass Talon nicht so aufrichtig ist wie die Organisation zu sein behauptet. Die meiste übrige Zeit zieht sich das Buch aber leider ziemlich. Abgesehen von den Tagen, an denen Ember bewusstlos ist und die Handlung einfach übersprungen wird, spielt das gesamte Buch, wenn ich mich richtig erinnere, an nur drei Tagen. Ungefähr die Hälfte der Seiten beschreibt dabei einen einzigen großen Kampf. Dieser ist durchaus spannend, die Gegner wechseln genauso wie die Schauplätze und es warten überraschende Wendungen und unfaire Tricks auf die Charaktere, aber als nach mehr als 100 Seiten immer noch keine Entscheidung in Sicht ist, wird langsam klar, dass in diesem Buch nicht viel mehr passieren wird. Ich befürworte es zwar nicht, verschwenderisch mit Charakteren umzugehen, aber noch viel langsamer hätte die Autorin die Figuren wirklich nicht töten bzw. außer Gefecht setzen können. Dadurch, dass Ember, Garret und Riley das ganze Buch über nur damit beschäftigt sind, vor Talon und dem Georgsorden zu fliehen oder gegen sie zu kämpfen, kommt die Handlung nach einigen Schauplatzwechseln in der ersten Hälfte im Grunde gar nicht mehr vom Fleck. Ebenfalls nicht mehr so gelungen wie im letzten Teil finde ich die Dreiecksgeschichte zwischen Ember, Garret und Riley. Im letzten Band haben die Jungs Ember geliebt und die menschliche Ember mochte Garret, so wie der Drache in Ember Riley gemocht hat. Damit konnte ich noch ganz gut leben, aber in diesem Buch verschwimmen die Grenzen immer mehr. Ember scheint plötzlich immer denjenigen zu lieben, in dessen Nähe sie sich gerade befindet. Sie kann sich aber für keinen von ihnen entscheiden und ändert ständig ihre Meinung, liebt sie beide, kann es aber keinem von ihnen sagen, und will immer denjenigen, den sie gerade hat, während sie Angst um den anderen hat, der gerade nicht da ist. Am Anfang ist es zumindest noch lustig zu lesen, wie Garret und Riley versuchen, sich gegenseitig auszustechen, und es immer zur Schau stellen, wenn sie Ember gerade aus irgendeinem Grund berühren können. Doch irgendwann habe ich mir als Leser nur noch eine Auflösung der Geschichte gewünscht. Letztendlich entscheidet sich Ember dann tatsächlich mehr oder weniger aktiv für einen von ihnen – nur ist das in meinen Augen dann leider auch noch der Falsche. Ich hoffe, dass wir den anderen im nächsten Band trotzdem wiedersehen, denn der ‚Gewinner‘ geht mir schon seit geraumer Zeit immer mehr auf die Nerven. Fazit: Zu Beginn schließt das Buch in Spannung und Action nahtlos an den Vorgänger an. Auf der Flucht vor Talon und dem Georgsorden wechseln Ember, Garret und Riley häufig die Orte, während die beiden Jungs versuchen, sich im Kampf um Embers Herz gegenseitig auszustechen. Spätestens ab der Mitte des Buches wird es aber immer zäher. Es vergeht kaum noch Zeit, während in endloser Ausführlichkeit ein einziger Kampf geschildert wird. Embers Unfähigkeit, sich zwischen Garret und Riley zu entscheiden, wird immer langweiliger und nervtötender. Auflockerung bringen da nur die Kapitel, die von Rileys Vergangenheit oder aus Dantes Perspektive geschildert sind, denn dadurch wird ein Teil der finsteren Machenschaften Talons aufgedeckt. Insgesamt hat mich „Talon – Drachenherz“ nach einem guten Beginn eher enttäuscht, weshalb ich nur drei Schreibfedern vergeben kann.

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