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Rezension zu
Die Bestimmung des Bösen

Fessselnder Thriller

Von: Sandra aus Eberstadt
22.05.2017

Kurzinhalt: Alexis Hall, Kriminalhauptkommissarin bei der Mannheimer Polizei, leitet ihre erste große Sonderkommission. Zwei junge Frauen wurden bestialisch ermordet. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Oliver versucht Alexis den Täter zu schnappen. Halls Freundin, die Kriminalbiologin Karen Hellstern, unterstützt sie hierbei. Als weitere Frauenleichen entdeckt werden, ist ihnen schnell klar, dass ein barbarischer Serienkiller hinter den Morden steckt. Alexis versinkt immer tiefer in den Fall, da die Schatten ihrer Vergangenheit sie bei den Ermittlungen einholen. Zum Buch: „Gut oder böse. Was hat dein Leben im Griff?“ Das auf der Innenseite des Umschlags gedruckte Motto zieht sich durch den gesamten packenden Thriller. Alexis Hall ist bei Adoptiveltern aufgewachsen. Sie verheimlicht, dass ihr Adoptivvater mutmaßt, dass sie Trägerin des „kill:gen“ – das „Gen des Bösen“ – ist. Die Ermittlungen in ihrem ersten großen Fall konfrontieren Alexis mit ihrer Herkunft und der quälenden Frage, ob sie das Gen tatsächlich inne hat und inwiefern dieses sie in ihren Handlungen steuert. Ist sie eine tickende Zeitbombe? Alexis, Oliver und Karen ermitteln in dem Mordfall der beiden verstümmelten Frauenleichen, die auf einer Insel am Rhein gefunden wurden. Ein Serienkiller treibt sein Unwesen und versetzt die Region in Schrecken. Was will der Mörder, der die Leichen sorgfältig und aufwändig platziert, mitteilen? Eine Spur führt zu Magnus Hall, dem Bruder von Alexis´ Adoptivvater. Die Begegnung mit ihrem Onkel reißt alte Wunden in ihr auf. Sie verschweigt ihrem Partner Oliver und ihrer Chefin ihre familiäre Situation, da sie befürchtet, dass man sie von dem Fall abzieht. Weitere Morde geschehen und die Öffentlichkeit attestiert der Polizei Versagen. Alexis zweifelt bald an ihrem Verstand, da ihre Gedankenaussetzer sie ängstigen. Zu sehr ist sie in den Fall verstrickt, zumal der Killer seine Opfer mit weißen Anemonen schmückt – ein Ritual, das sie als Kind kennengelernt hatte. Die Charaktere sind authentisch, die Handlung dicht. Aufgebaut ist die Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Alexis. Weitere Perspektivträger wie Karen Hellstern und kleine Episoden aus dem Leben der Opfer, bringen Schwung und treiben dazu, weiterzulesen. Kurze Rückblicke in die Vergangenheit nach London machen neugierig auf den weiteren Verlauf und die Zusammenhänge. Richtig erfrischend sind für mich die Hauptprotagonisten Hall und Hellstern. Endlich einmal ein Thriller ohne verkappte, gebrochene Ermittler. Klar, haben beide „ihr Päckchen“ zu tragen. Dennoch agieren sie als professionelles eingespieltes Duo, das sich gegenseitig die Bälle zuwirft. Allein die Idee, sich Sachverstand von außen mit der Figur der Kriminalbiologin Hellstern zu holen, finde ich richtig gut gelungen. Die Autorin gewährt Hellstern viel Raum. So fesselt sie den Leser, um mehr über die widrigsten Krabbeltiere zu erfahren und inwiefern diese dazu beitragen, Täter zu überführen. Herrlich, wenn Hellstern über den Mageninhalt einer Mücke doziert oder wie sie aasfressende Käfer anlockt. Ich habe mich noch nie so viel beim Lesen eines Buches gekratzt, da die Viecher regelrecht „zu mir drangen“. Julia Corbins akribische Recherche über örtliche Gegebenheiten und ihre Settings – insbesondere die der Polizei – überzeugen. Corbin besticht durch biologisches Fachwissen gepaart mit einer sprachlichen Präsenz. Die malträtierten Leichen schwebten in meinem geistigen Auge detailliert vor mir. Und die Idee des „kill:gen“ lässt mich seither nicht mehr los. In wem lauert es? Ich darf nicht spoilern, nur so viel zur Auflösung: Diese verblüffte mich komplett. Eine tolle Wendung. »Die Bestimmung des Bösen«. Mitreißend und beklemmend. Ein großartiger Thriller – mehr davon Julia Corbin!

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