Rezension zu
Das Haus am Alsterufer
Es gibt Romane in die man eintaucht und sofort alles um sich herum vergisst
Von: Ricarda Ohligschläger aus DormagenSo ist es mir mit "Das Haus am Alsterufer" ergangen. Ich liebe Familiengeschichten mit Überraschungen, sich weiterentwickelnden Personen und dem ein oder anderen kleinen Eklat. Genau das fand ich alles auf den fast 580 Seiten – ohne mich auch nur einmal zu langweilen. Micaela Jary hat mit der Reedereifamilie Dornhain eine Konstellation aus Personen kreiert, die ihres Gleichen suchen. Oberhaupt der Familie ist Victor. Der verwitwete Reeder wohnt mit seiner Mutter Charlotte und seinen drei Töchtern in Hamburgs feinster Gegend. Hauspersonal, Empfänge, gesellschaftliches Ansehen – all das spielt im Leben der Familie eine große Rolle. Da kommt es ziemlich ungelegen, dass die jüngste Tochter Lavinia einen Skandal verursacht und sich somit eine Hochzeit mit dem Architekten Konrad Michaelis erzwingt. Doch ahnt vorerst niemand in der Familie, dass sein Herz bereits an Lavinias Schwester vergeben ist. Dass das zu Spannungen in der Familie und zu einer unerfüllten Liebe führt, ahnt man bereits. Jary lässt ihren Lesern zwar die Chance die eigene Fantasie spielen lassen, jedoch nur für winzige Augenblicke. Ganz offenbart sie das Schicksal der Familie erst am Ende und hält dadurch die Spannung bis zur letzten Seite. Die Geschichte bleibt bis dahin mitreißend, die Handlung ist tief gehend und die Charaktere bleiben nicht ohne Wirkung. Da wünscht man sich, dass das Ende niemals naht! "Das Haus am Alsterufer" hat mich sehr gut unterhalten. Spiegelt es doch das Bild einer Gesellschaft wider, die wir so nie erfahren werden. Ich habe es genossen in diese abzutauchen und würde mich sehr freuen, wenn es in irgendeiner Form ein Wiedersehen mit den Figuren gibt!
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