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Rezension zu
Die Bestimmung des Bösen

Das Böse hat viele Gesichter

Von: Martinas Buchwelten
03.06.2017

Das Thrillerdebüt von Julia Corbin kann sich absolut mit den ganz Großen in diesem Genre messen! Manche von euch kennen die Autorin vielleicht aus einem anderen Genre, denn sie schreibt als Kerstin Pflieger Fantasyromane. Mich hat ihr Ausflug ins blutige Genre total überzeugt, denn "Die Bestimmung des Bösen" hat mich von Anfang an total in den Bann gezogen. Bereits der Prolog lässt einem nicht so schnell los: Ein kleines Mädchen, das den Tod ihrer Eltern miterleben muss. Dreiundzwanzig Jahre später ist Alexis Hall, das Kind von damals, Kommissarin bei der Kripo Mannheim und hat dieses Erlebnis und ihre Kindheit nie vergessen. Von ihrer Vergangenheit weiß bei der Kripo niemand und das soll für Alexis auch so bleiben. Doch es scheint bereits jemand hinter ihr Geheimnis gekommen zu sein..... Ein neuer Mordfall bringt Alexia allerdings zuerst einmal an ihre Grenzen als Kommissarin. Zwei Frauenleichen werden brutalst misshandelt und mit einer Drahtschlinge um den Hals aufgefunden. Mithilfe ihrer Freundin Karen, einer Kriminalbiologin, soll die Tatzeit der bereits stark mitgenommenen Körper eruiert werden. Diese erkennt durch das Studieren von Käfer und Maden und deren Stadien den genauen Todeszeitpunkt und in welchem Umkreis sie ermordet wurden. Doch Karen ist mit ihrer kompletten Auswertung noch gar nicht fertig, als die nächsten beiden Frauen, in ähnlicher Pose und mit einer Drahtschlinge um den Hals, aufgefunden werden. Nicht nur die grausamen Morden lassen Alexia nachts kaum schlafen, sondern immer wiederkehrende Alpträume und mysteriöse Vorgänge in ihrem Haus, bringen sie ebenfalls um ihre Nachtruhe. Warum wacht sie mit Erde an den Füßen und Kratzer an den Händen auf? Ist sie wirklich die Brut des Bösen, wie es ihr von Kindheit an eingeredet wird? Der Aufbau des Plots ist perfekt durchdacht und überzeugte mich auf allen Ebenen. Durch mehrere Rückblenden in die Vergangenheit nimmt die Geschichte rund um Alexis Kindheit immer mehr Fahrt auf und offenbart Stück für Stück Zusammenhänge zu den aktuellen Fällen. Diese sind äußerst grausam und brutal. Das Gefühl, dass der Täter in immer kleineren Abständen mordet, bringt die Polizei in Zugzwang. Die Opferprofile und das Motiv des Täters sind nicht wirklich greifbar. Der Spannungsbogen steigt stetig an und ich fand die Mischung aus Kriminalbiologie und den normalen polizeilichen Ermittlungen als absolut gelungen. Obwohl ich mich selbst vor Maden wirklich ekle, fand ich es ungemein spannend zu lesen, wie aussagekräftig das jeweilige Stadium einer Larve oder eines Käfers für die Tatzeitbestimmung und dem Lageplatz sein kann. Es ist nicht mein erster Thriller mit einem forensischen Ermittler und so hatte ich auch keinerlei Probleme mit dem wissenschaftlichen Aspekten, die meiner Meinung nach auch für Laien verständlich erklärt sind. Die unterschiedlichen Charaktere sind authentisch dargestellt, haben Ecken und Kanten und sind bis hin zum kleinsten Nebencharakter großartig gezeichnet. Man bekommt auch einen kurzen Einblick in das Leben der Opfer, die sie damit greifbarer machen. Alexis, unsere Hauptprotagonistin, ist von ihrer Vergangenheit gezeichnet und mit einem Makel aufgewachsen, der ihr immer wieder vor Augen geführt wird. Ich konnte die Panikattacken und Verzweiflung von Alexis richtig spüren. Der Leser blickt tief in ihr Seelenleben und erlebt ein ewiges Auf und Ab. Aber auch Karen, die Kriminalbiologin, kam mir sehr nahe und ich mochte dieses außergewöhnliche Ermittlungspaar sehr. Ihrem Kollegen Oliver macht es Alexis nicht immer leicht und trotzdem ist er ein guter Freund, auf den sie immer zählen kann. Mit überraschenden Wendungen und vorallem einem Finale, das mich erstaunt und sprachlos zurückgelassen hat, lässt mich dieser Thriller begeistert und zufrieden zurück. Die Autorin hat mit ihrem Debüt in diesem Genre wirklich einen fesselnden Thriller geschrieben, der mich total in den Bann gezogen und absolut geflasht hat. Das Finale hält eine richtige Überraschung bereit und rundete diesen Spitzenthriller ab. Schreibstil: Der Schreibstil von Julia Corbin ist fesselnd, temporeich und lässt sich sehr gut lesen. Die wissenschaftlichen Aspekte der studierten Biologin werden auch für Laien interessant und verständlich erklärt. Die Handlung spielt in der Gegenwart und wird aus der Sicht von Alexis erzählt. Die Rückblenden in die Vergangenheit werden Stück für Stück hinzugefügt und geben immer mehr von Alexis Kindheit preis. Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an und die Charaktere sind lebendig und authentisch. Fazit: Für mich seit längerer Zeit endlich wieder ein packender und fesselnder Thriller, der mich absolut geflasht hat und desseen Ende noch eine Überraschung bereit hält, mit der niemand rechnet. Meine absolute Leseempfehlung an Thrillerfans!

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